„Bitcoins sind doch überhaupt keine Alternative zu unserem Geld. Sie sind als Zahlungsmittel ein absolutes Nischenprodukt. Versuchen Sie einmal, ihren Samstagseinkauf mit Bitcoins zu bezahlen“
Quelle: http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/16288-bbk-gegen-bitcoin
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Nun, da bin ich wieder mal beim PKW, dort gab es genau den gleichen Schlag von Leuten, welche auf diese Art argumentiert haben.
Als der PKW erfunden wurde, konnte sich kaum Jemand ernsthaft vorstellen, damit zu fahren, denn es gab keine Tankstelle, die Ausfallwahrscheinlichkeit war hoch und die Wege waren dafür oftmals ungeeignet.
Dennoch hat sich der PKW durchgesetzt, weil Zeit und Veränderung entsprechend passende Lösungen brachten, die Infrastruktur für den PKW entstand.
Was dabei verblüfft ist, dass Damals wie Heute vor allem scheinbar hoch studierte intelligente Leute nicht in der Lage sind, ihrer gedanklichen Enge zu entfliehen und ihre Intelligenz in Form von Klugheit auch zur Anwendung bringen zu können.
Und da sind wir schon beim nächsten Problem, denn würde man einen Weidmann fragen, ob er das System Bitcoin in seinem Aufbau und Funktionsweise erklären kann, so wird vermutlich keine Antwort darauf erfolgen und er evt. noch Peer-2-Peer als Begriff im Hinterkopfe hat, ohne genau zu wissen, was dies bedeutet. Da frage ich mich dann, was diese Leute in ihrem Studium gelernt haben und ob sie wirklich ernsthaft glauben, dass man ohne eine tiefgründige wissenschaftliche Herangehensweise entgültige Aussagen treffen kann, so funktioniert Wissenschaft und Erkenntnisgewinnung nicht.
Eine sehr viel bessere treffendere Formulierung wäre, wenn man schreiben würde... "Ich kann es mir aktuell sehr schwer vorstellen, dass man mit Bitcoin seinen Samstageinkauf bezahlen wird können, kann es aber auch nicht ausschließen, weil ich kein Experte darin bin!"
Ein Statement mit dem Jeder gut leben kann, ein Statement, welches kritisch ist aber dennoch von Klugheit zeugt.
Ein solches unkluges Verhalten findet man auch in fast jedem Unternehmen, in dem diverse Führungskräfte und Manager die Gabe besitzen, komplexe Arbeitsprozesse und Arbeitsplätze von Außen zu durchschauen, wofür der dumme Facharbeiter teils mehrere Monate braucht. Übrigens der Hauptgrund, weshalb Unternehmen Insolvenz anmelden müssen ;-)
Aber nun zu der Aussage der Bezahlung des Samstagseinkaufs selbst.
1. Geht der Trend immer mehr zum Onlineeinkauf hin, so dass wir in vielleicht 20 Jahren kaum noch Samstagseinkäufe haben werden. Und mal ehrlich, wenn man seinen Wocheneinkauf erledigt, so kauft man doch mehr oder weniger immer wieder das Gleiche, so dass ein ständiger Gang in den Supermarkt eigentlich ineffektiv ist.
2. Brauche ich Heute für den Wocheneinkauf ein Portemonaise mit EC-Karte oder Bargeld. Dies finde ich persönlich ziemlich umständlich und nervig, Dinge mit mir herumschleppen zu müssen.
Mittels Bitcoin ist es technisch nun möglich die EC-Karte sowie Bargeld wegrationalisieren zu können, was mit dem klassischen Gelde angesichts zentraler Strukturen nur unter hohem Sicherheitsrisiko möglich ist, z.B. indem man die Logindaten einfach abfischt. Da es bei Bitcoin keine Logindaten gibt, kann man hier auch keine Passwörter klauen oder abfischen.
Wenn man nun noch z.B. Apple-iWatch sieht, d.h. man das Smartphone ans Handgelenk bekäme, so würde ein Bezahlvorgang mit Bitcoin wiefolgt aussehen.
1. Kassiererin kassiert ab, Betrag sowie Empfangsadresse leuchtet auf einem Display in Form eines QR-Codes auf.
2. Der Kunde zückt seine SmartWatch, muss keine Anwendung starten, sondern scannt den QR-Code und die SmartWatch erkennt, dass es sich um eine Bitcoinzahlung handelt, öffnet die App, zeigt Betrag sowie Empfangsadresse an und der Kunde braucht nun nur noch ok drücken, bzw. swiped zur Sicherheit seinen Bestätigungscode.
Der Bezahlvorgang dauert beim geübten Nutzer nicht länger als 10 Sekunden, wesentlich kürzer als die Bezahlung mit Bargeld oder EC-Karte.
Der Kunde der Zukunft trägt nun kein Portemonaise mehr mit sich und hat all seine notwendigen Dinge auf seiner Watch. Vorbei die Zeit, in der man Bargeld oder diverse Karten verlieren konnte.
Einige Jahre später kommt dann das Portemonaise in Folge eines Retro-Trends zurück und es gibt vereinzelt wieder Geldkarten und Bargeld aus Spaß am Retro. ;-)
Fazit:
Rein technisch betrachtet würde ein Bezahlvorgang mit Bitcoin wesentlich effektiver, sicherer und ergonomischer möglich sein und wird sich daher früher oder später vor allem auch aus Kostengründen durchsetzen.
Beispiel Supermarkt, wenn ein Supermarkt durch den Bitcoin den Bezahlungsvorgang von durchschnittlich 40Sek. auf 20Sek. senken kann, kann er den Umsatz steigern bzw. benötigt für den Vorgang der Abkassierung weniger Personal. Dies wird dazu führen, dass Supermärkte auch eine tägliche Kursschwankung von 10% in Kauf nehmen, weil sie allein schon 5% effektiver sind und die Kursschwankungen sich über die Zeit ausgleichen und mit den 5% oben drauf trotz Kursschwankungen ein Mehrwert entsteht.
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