Avatar kalorex schrieb am 05.12.13 16:25:13 Beitrag Nr.57331 (45.987.402) Bewertung: 1 x Antwort Zitat
Zitat von quarzsanddie Recoveryrate wurde auf 70 % hochgetrieben ( 13.8.: durchschnittlich nur 55%) Für den "flotation + HCl leach + WHIMS-Prozess" konnte der TREO gehalt am oberen Ende stabilisiert werden, bei 43 %. ...... Alles in allem leider mal wieder enttäuscht: dürre Verlautbarung, kein Statement zur ausstehenden Studie (s.o.) oder zur PFS, ...; man bekommt dadurch als Investierter den Eindruck, dass die selber nicht wirklich daran glauben...
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Kann die Enttäuschung nicht ganz nachvollziehen. Ich finde die Meldung sensationell. Auch wenn ihr mich jetzt gleich steinigt.
Metallurgie ist nun mal ein mühsamer Prozess. Man muss sich Schritt für Schritt voran tasten. Erreichtes immer wieder auf Reproduzierbarkeit checken. Ständig die Fraktionen analysieren. Abertausende von Daten. Ingenieurtechnischer Puzzlekram. Das kostet einfach Zeit.
Zuletzt hatten sie sich stark auf die Anreicherung konzentriert. Von den geplanten 10 % im PEA Szenario waren sie bis in den Bereich von 40-50 % vorgestossen. Auch sensationell. Nur leider auf Kosten der Ausbringungsrate. Die sollte lt. PEA bei 70 % liegen. Man schaffte bestenfalls 50 %. Übertragen auf eine Tagesproduktion mit 4000 t Erzförderung hiess das, grob gerundet: PEA-Szenario: 560 t Konzentrat 10 %ig/ Tag -> 50 t TREO nach Säureröstung Stand Aug '13: 100 t Konzentrat 40 %ig/ Tag -> 36 t TREO nach Säureröstung
Verluste in solcher Grössenordnung wird man sich nicht leisten können. Die Basketpreise TREO sinken. Besonders La und Ce gibt es im Übermass. Wird sich gar nicht alles vermarkten lassen. Tiefste Produktionskosten sind essentiell. Höhere Verluste in der Ausbringung sind da extrem schädlich.
Jetzt schaffen sie offenbar reproduzierbar ein 43 % iges Konzentrat, in dem noch 70 % des TREO drin sind, das sie ursprünglich aus dem Boden gegraben hatten. D.h. sie haben die gleiche Menge TREO im Konzentrat, wie in der PEA unterstellt. Aber sie haben es mehr als viermal so hoch angereichert! Das finde ich sensationell. Stand Dez ’13: 130 t Konzentrat 43 %ig/ Tag -> 50 t TREO nach Säureröstung
Und sie haben noch Steigerungsmöglichkeiten!!! Bei der Klassifizierung/ Sichtung vor der Flotation. Und bei der Magnetfeldabscheidung nach der Karbonatreduktion. Wenn sie es in Richtung 80-85 % Ausbringung schaffen könnten, das wäre phänomenal. Die Einbeziehung von UVR in Freiberg erweist sich als Glücksfall. Ich unterstelle mal, Hazen hätte den Auftrag routiniert abgespult. Aber der Input von UVR macht für mich den Unterschied.
Auch nicht zu unterschätzen: Für die 3-4 % Fluor im Erz kann man jetzt als ziemlich gesichert unterstellen, dass man die im Prozess geschickt abtrennen und folgerichtig als Flussspat, resp. als Fluoritkonzentrat vermarkten kann. Dieses Geschäft war in der PEA noch gar nicht berücksichtigt. Und Flussspat scheint sich verkaufen zu lassen. Erst vor einem Monat ist zum ersten mal seit 40 Jahren in Deutschland wieder ein Bergwerk neu eröffnet worden. Im Erzgebirge. Die fördern Fluss- und Schwerspat. Unter Tage wohl gemerkt.
Gruss Kalo |