besser verständlichen Kontext gerückt:
Hintergrund des laufenden iHub-Diskussion ist ein Auszug aus Calabrias neuem Buch. Darin hat MC erklärt, dass die Regierung zu seiner Zeit als FHFA-Direktor angedacht hatte, die SPS und die JPS gleichzeitig in Stammaktien umzuwandeln. Wenn nur die SPS in Stammaktien umgewandelt würden, wären die JPS zur ranghöchste Aktie im "capital stack" geworden, und das wollte die Regierung vermeiden. (Sonst wäre wohl bei den JPS kein Haircut möglich.)
Damit in Zusammenhang stehend behauptete iHuber Rodney5:
"Die Liquidation Preference wächst immer weiter, und je länger das Schatzamt ausharrt, desto weniger erhalten wir alle, sowohl Stammaktionäre als auch die JPS-Halter."
Hier die die Antwort von Familywang
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=172037422
DeepL + edit
...Der Wert der JPS steigt [mit der Zeit], da die GSEs immer mehr Eigenkapital einbehalten. Dies bedeutet, dass immer weniger verwässerndes externes Kapital erforderlich ist. Die GSEs selbst werden jedes Jahr wertvoller, da ihre Geschäftsbücher und Erträge weiter wachsen.
Ich will dies im Folgenden am Beispiel von Fannie erläutern:
- Für Fannie liegt die Liquidation Preference (LP) der Regierung zurzeit bei 185 Mrd. $, die der JPS beträgt 19 Mrd. $. [A.L: Die Zahlen gelten nur für die JPS von Fannie, hinzu kommen noch die JPS von Freddie.]
- Fannie ist heute etwa 175 Mrd. $ wert (17,5 Mrd. Nettoeinkommen x KGV von 10).
- Fannie hat einen Nettowert [Buchvermögen] von 64 Mrd. $, benötigt aber einen Mindestkapital von 2,5 % (114 Mrd. $) [der Bilanzsumme], um aus der Zwangsverwaltung rauszukommen, was bedeutet, dass heute 50 Mrd. $ von externen Investoren aufgebracht werden müss(t)en.
- In diesem Beispiel erhalten die IPO-Investoren [A.L.: Zeichner der neuen Stammaktien] 28 % von Fannie (50 Mrd. $/175 Mrd. $), und die verbleibenden 125 Mrd. $ werden zu gleichen Teilen zwischen der Regierung und JPS-Haltern aufgeteilt. UST erhält 90 % (185 Mrd./204 Mrd.$), JPS-Halter erhalten 10 % (19 Mrd./204 Mrd.$).
- Das bedeutet, dass die Regierung 90 % des verbleibenden Aktienwerts von 125 Mrd. USD (112,5 Mrd. USD) erhält, und die JPS-Halter bekommen 10 % (12,5 Mrd. USD) erhält.
- 12,5 Mrd. $ bedeutet für die JPS [A.L.: wegen 19 Mrd. $ LP] eine Rückzahlung von 65 %.
[A.L.: Halter von FNMAS oder FNMAT würden daher, wenn obige gleichzeitige Umwandlung von SPS und JPS in Stammaktien JETZT stattfindet, 16,25 $ erhalten (= 65 % des Nennwerts von 25 $)]
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Spulen wir nun 3-4 Jahre vor, so könnte Fannie in 3-4 Jahren 50 Mrd. $ zusätzlich an Gewinnen einbehalten und bräuchte gar kein Fremdkapital mehr zu beschaffen.
- Die Fannie-LP der Regierung beträgt dann 234 Mrd. $ (184 Mrd. $ LP + 50 Mrd. $ LP-Erhöhung aus einbehaltenen Gewinnen), die JPS-LP beträgt immer noch 19 Mrd. $.
- In 3-4 Jahren ist Fannie wahrscheinlich etwa 200 Mrd. $ wert (20 Mrd. $ Nettoeinkommen x KGV von 10, da die Ertragskraft bis dahin zunimmt.
- In diesem Beispiel werden also 200 Mrd. $ Aktienwert zu gleichen Teilen zwischen Regierung und JPS-Haltern aufgeteilt. Die Regierung erhält 92,5% (234 Mrd. $ / 253 Mrd. $) und die JPS-Halter bekommen 7,5% (19 Mrd. $ / 253 Mrd. $).
- Das bedeutet, dass die Regierung 216 Mrd. $ erhält (92,5% von 200 Mrd. $ Aktienwert) und auf Fannie-JPS ein Wert von 15 Mrd. $ (7,5% von 200 Mrd. $ Aktienwert) entfällt. Das ergibt 80 % Rückzahlung für die Fannie JPS.
[A.L.: Halter von FNMAS oder FNMAT würden daher (bei o.g. "Doppel-Swap) in 3 bis 4 Jahren 20 $ von 25 $ Nominalwert erhalten. Das ist mehr als die 16,25 $, die es bei jetzigem Stand - Berechnung im 1. Teil - gäbe.]
Sie sehen also, dass tatsächlich eine Kurserholung eintritt, wenn die GSEs Gewinne einbehalten, denn obwohl die Regierung-LP steigt, sinkt die Notwendigkeit eines Börsengangs/einer Kapitalerhöhung, die verwässernd wirkt...
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A.L.: In einem anderen Post schreibt familywang, dass bei diesem Doppelswap für die alten Stammaktionäre, die dabei extrem verwässert werden, nur ein winziger Bruchteil der finalen MK bleibt, so dass alte Stammaktien umgerechnet nur noch wenige Cents wert sein werden - TROTZ Freilassung.
Ohne die Umwandlung der SPS in Stammaktien blieben die SPS als Minusposten in der Bilanz stehen. Im für die Freilassung maßgeblichen CET1-Kapital sind die SPS (als Minusposten) enthalten. Aktuell liegt CET1 von FnF bei unter -100 Mrd. $. Wenn die SPS in Stammaktien umgewandelt würden, stiege CET1 von FnF um ca. 290 Mrd. $ (= aktuelle LP). Erst dann ist überhaupt erst realistisch an einen Freilassung bzw. Kapitalerhöhungzu denken. Womöglich könnte in 3 bis 4 Jahren sogar auf eine KE verzichtet werden (siehe Berechnung im 2. Teil von Familywang). Nicht verzichtbar hingegen ist der Doppel-Swap - außer man wartet noch ca. 23 Jahre bis zur organischen Rekapitalisierung durch Gewinneinbehalt.
D. h. der finale Wert der Stammaktien fiele auf wenige Cents, obwohl es in 3 bis 4 Jahren zu einer Freilassung ohne KE kommen könnte. Das ist eine Folge der extremen Verwässerung durch den Doppel-Swap.
Dem neuen Buch von Calabria ist zu entnehmen, dass vermutlich die SPS und die JPS GLEICHZEITIG in Stammaktien umgewandelt werden. Für die JPS resultiert dadurch ebenfalls ein Haircut. Aktuell würde die 25-$-JPS auf einen finalen Wert von 16,25 $ kommen (die JPS-Halter werden stattdessen neue Aktien in diesem Wert im Depot vorfinden). Wenn der Doppel-Swap erst in 3 oder 4 Jahren kommt, läge der finale Wert der 25-$-JPS bei 20 Dollar. Die Zeit arbeitet somit für die JPS.
Ganz ganz langfristig würde die Zeit auch für die Stammaktien arbeiten. Wenn es keine Swaps gäbe und die Recap organisch erfolgt, wäre in ca. 23 Jahren eine Freilassung ohne KE und Swap möglich. Die JPS würden dann volle 25 $ wert. Die Frage ist 1, was 25 $ in 23 Jahren überhaupt noch wert sein werden (gibt ja keine Zinsen, die die Inflation ausgleichen), und 2. wie viele der heutigen JPS-Halter und Stammaktionäre in 23 J. überhaupt noch leben. |