Massive Preissteigerungen beim Stahlbeton
Geneigter Leser, das Jahr 2009 ist Geschichte, was nach Ansicht unseres Verbandes allerdings nicht zwingend für die unvorhersehbaren Stahlpreisschwankungen der letzten Jahre gelten muss.
Ohne Zweifel befand sich die nationale Wirtschaft 2009 im Abwärtssog der weltweiten Finanzmarktkrise. Bestehen auch noch Unsicherheiten darüber was die Zukunft bringen wird, so ist in den letzten Monaten im Bereich der Stahlindustrie doch eine Aufwärtsbewegung festzustellen, die selbige schon fast auf das Niveau von 2007 zurückkehren ließ. Vor allem die rasch wachsende Nachfrage in den Entwicklungs- und Schwellenländern (insbesondere China und Indien) lässt die Prognose zu, dass Europa die Talsohle schneller durchschreiten wird, als vielfach erwartet.
Nicht nur unter den Mitgliedern unseres Verbandes bildet die aktuelle Auftragslage eine Basis für vorsichtigen Optimismus. Auch in den übrigen stahlverarbeitenden Branchen, wie beispielsweise der Automobilindustrie oder dem Maschinenbau sind aufwärtsgerichtete Entwicklungen festzustellen.
Gedämpft wird der grundsätzlich optimistische Ausblick jedoch dadurch, dass die rückläufigen Auftragseingänge des letzten Jahres zu einem massiven Lagerabbau sowohl bei unseren Mitgliedern als auch im Stahlhandel (hier liegen die Lagerbestände inzwischen rund 30 Prozent unterhalb des Vorjahres) geführt haben, sodass die Nachfrage 2010 markant steigen wird.
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Ein weiterer Grund für die bereits beginnende und noch bevorstehende Verteuerung ist der ungebrochen hohe Bedarf (vor allem Chinas und der Türkei) an Basisrohstoffen wie Eisenerz. Aber auch Stahlschrott notierte im Februar 2010 bereits um 35 Prozent höher als noch im Juni des Vorjahres.
Dies alles bringt eine erhebliche Preissteigerung für Bewehrung mit sich, die durchaus das Niveau des Sommers 2008 erreichen könnte, wobei kurz- bis mittelfristig auch wieder mit Versorgungsengpässen gerechnet werden muss.
Bezüglich der Bewehrungsverlegung gilt zu beachten, dass steigende Ausbildungskosten und auch die Einführung der Auftraggeberhaftung bereits dazu geführt haben, dass die Verlegepreise um 20 bis 30 Prozent gestiegen sind. Gerade für junge Unternehmen bedeutet die Auftraggeberhaftung einen Liquiditätsnachteil, da sie zwangsläufig nicht in der HFU-Liste aufscheinen und auf eine Rückerstattung jener 20 Prozent des Werklohns bis zu zwei Monate warten müssen, was bedeutet, dass dieses Geld lange Zeit nicht zur Verfügung steht und vorfinanziert werden muss. Aufgrund des derzeit restriktiven Geschäftsverhaltens der Banken, sind die Finanzierungsmöglichkeiten aber eingeschränkt, was sich (bereits) in weiteren Erhöhungen der Verlegepreise niederschlägt und niederschlagen wird.
Es kann daher allen Auftraggebern unserer Mitglieder und betroffenen Kalkulanten nur zu frühestmöglicher Kontaktaufnahme geraten werden, um eine sichere und kostengünstige Versorgung mit Bewehrungsprodukten zu gewährleisten, zumal die jüngsten Entwicklungen darauf hindeuten, dass 2010 mit einem Ansteigen der Stahl- und Verlegepreise um 60 Prozent und mehr gerechnet werden muss.
Jedenfalls werden wir weiterhin bemüht sein, Sie über die künftige Entwicklung der Betonstahlpreise auf dem Laufenden zu halten... |