soll ich mir den Schuh anziehen? In meinen letzten drei Posts in deisem Thread vor dem mit meinem despektierlichen Kommentar zu Stop-Loss-Ordern kreiste ich um andere Aspekte. Es scheint aber getretene Hunde zu geben, die bei der bloßen kritischen Erwähnung von Stop-Loss aufjaulen und dann schwarze Sterne verteilen.
Da gefiele mir eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema besser.
Insbesondere bei Titeln mit geringerer Kapitalisierung / geringerem Freefloat hat man bei Stop-Loss-Ordern immer das Risiko, daß "jemand" kommt und das mal "austestet" (Sei es eine Shortattake oder eine "politische Börse"). Ja, der Kranich ist eine etwas größere Pommesbude aber ich warte noch auf den Wiederaufstieg in den "DAX30" (Aufstieg in den DAX40 wäre ein erster Schritt).
Der Daytrader wird eh hingucken und sich den Wecker für die Vorbörse stellen und schon den zweiten Liter Kaffee getrunken haben bevor (in USA) die Sonne aufgeht, der Langfristanleger wird es aussitzen und will nicht durch einen zu eng sitzenden Stop-Loss ausgestoppt werden.
Andersrum lasse ich mir gerne erklären, wie man eine Stop-Loss Order perfekt setzt, damit man nicht mitten im schönsten Aufwärtstrend ausgestoppt wird, sondern die Order nur ausgelöst wird, wenn man 2-3 Tage später wieder billiger einsteigen kann oder es eine massive Trendwende nach unten gibt.
Corona lasse ich in der Rückschau auch gerne als gute Chance für einen Stop-Loss gelten, in dem Moment wußte aber so mancher (auch ich!) nicht, wie tief es noch fallen wolle und wann es wieder aufwärts gehen werde. Wirecard oder Steinhoff waren eher so Titel von denem man als "Anleger" (und nicht "Spekulant" oder Daytrader) die Finger lassen sollte. Einer AG liegt im Idealfall ein Geschäft zu Grunde, dieses Geschäft bietet Chancen und Risiken, aber vor allem einen "sinnvollen" Rahmen für die Erwartungen.
Der Kranich mag eines Tages wieder da stehen ("in der Höhe fliegen"), wo er mal stand (und es auch wieder in den DAX schaffen), aber ich würde lieber nicht erwarten, daß der Vor-Corona-Stand (20,-€ VOR der Kapitalerhöhung entsprechend 10,-€ nach der Kapitalerhöhung) sich in den nächsten 5-10 Jahren vervielfachen wird.
Demnächst laufen Trumps 90 Tage Schonfrist aus, da würde ich die nächste Turbulenz erwarten und lieber eine Kauf-Leimrute auslegen als eine zu knappe Stop-Loss-Order zu erteilen.
Also: Bitte sagen, bei welchem Kurs man die perfekte Stop-Loss-Order setzen soll statt Mitforenten als begrenzt abzustempeln. |