US-Ratingagentur stuft Deutschland herab Deutsche Mittelstands Nachrichten Aktualisiert: 18.01.12, 20:54 Die US Rating-Agentur Egan Jones hat Deutschland auf AA- herabgestuft. Grund: Trotz wirtschaftlich überzeugender Performance lastet die gesamte Euro-Rettung auf den Schultern Deutschlands.
Die Ratingagentur Egan Jones (EJ) sieht ein erhöhtes Risiko in Europa auch für Deutschland und hat daher die Bewertung deutscher Staatsanleihen von AA auf AA- reduziert (AA ist bei EJ die Bestnote; den Kriterien nach agiert EJ wie Standard & Poor’s, hat aber eine andere Logik bei den Noten).
Nach Einschätzung der Agentur ist Deutschland immer noch die beste Volkswirtschaft in Europa. Jedoch könnte die Last der Euro-Rettung für Deutschland trotz eines Exportüberschusses und einer guten Handelsbilanz bald zum Problem werden. Wegen der Euro-Krise erwartet Egan Jones eine höhere Arbeitslosigkeit und ein Ansteigen der Inflation in Deutschland. Die höhere Arbeitslosigkeit werde durch die erwarteten, weiteren Sparmaßnahmen in der Euro-Zone steigen. Die Inflation werde durch die erwartete Abwertung des Euro durch das vermehrte Gelddrucken der EZB steigen.
.........
EJ erwartet, dass die Zinsen für deutschen Staatsanleihen weiter niedrig bleiben. Dies könne sich jedoch ändern, wenn die starken Euro-Länder weiter die schwachen finanziell unterstützen müssen.
Egan Jones gehört zwar nicht zu den bekanntesten Agenturen, gilt aber wegen ihrer Unabhängigkeit als eine der besten. Die Agentur wird nur von institutionellen Investoren finanziert – ist also unabhängig von den Großbanken und Finanzeinrichtungen. Egan Jones waren die einzigen, die MF Global schon vergleichsweise lange vor dem Crash mit schlechten Noten versehen hatten. Die Stars der Branche wie Standard & Poor’s und Fitch gaben MF Global noch wenige Tage vor dem Zusammenbruch Bestnoten. |