Erst einmal guten Morgen, meine Herren (wenn ich den Threadverlauf so sehe, tauchen hier nahezu ausschließlich Männer auf).
Ich verfolge diese Diskussion nun seit knapp 2 Monaten und habe nahezu jeden Kommentar seit Tony Fords Eröffnung im Juni 2011 gelesen (dauert halt bei mehr als 4.000 Einträgen). Da ich nun nicht mehr nur Leser, sondern auch Teilnehmer sein möchte, habe ich mich vor ein paar Stunden hier bei Ariva angemeldet. Damit Ihr meine Kommentare (falls da denn viele kommen werden) in Zukunft besser einordnen könnt, stelle ich mal kurz vor:
PERSÖNLICHES
+ Ich habe 36 Jahre auf dem Buckel (bin also nicht alt, aber auch nicht mehr so richtig jung), männlich, unverheiratet und kinderlos. Demnach habe ich neben der kaufmännischen Arbeit in einem großen mittelständischen Industriebetrieb viel Zeit für Sport, Kultur und Forenlesen ...
+ Ich bin mit einem C64 und später einem Amiga aufgewachsen (konnte mich aber nie so richtig für die Technik an sich erwärmen, ich bin also kein Nerd), besitze momentan ein kleines Netbook und ein 2 Jahre altes 100-EURO-Android-Smartphone von Huawei. Ich kenne mich weder mit Ubuntu, Wallets, Hashtags und dergleichen aus. Ein Technik-Geek sieht definitiv anders aus.
+ Ich lebe im direkten Umland der EURO-Metropole Frankfurt. Ich stand am 01.01.2002 sogar vor dem Hochhaus der EZB und bildete damals mit 5000 anderen Leuten das vielfach fotografierte Euro-Zeichen, welches durch die Weltpresse ging. Das war damals eine schöne Zeit (des positiven Aufbruchs).
+ Ich besitze seit dem 04.12.2013 ca. 1,20 BTC (damaliger Stand 816 EURO = 1 BTC). Demnach bin ich quasi zu einem zehnmillionstel Teil am BTC-System beteiligt.
MEIN STEINIGER WEG ZUM BITCOIN
Wie Ihr zum Bitcoin steht, kann man ja größtenteils an den Kommentaren und Meinungen ablesen. Es gibt Befürworter und Gegner. Ich für meinen Teil sehe mich in der Mitte. Es gibt Gründe dafür und ebenso welche dagegen.
Bislang habe ich aber noch in keinem Beitrag lesen können, indem davon berichtet wird, wie Ihr zum Bitcoin gekommen seid. Da ich diesen Aspekt nicht ganz uninteressant finde, möchte ich an dieser Stelle mal damit beginnen und davon erzählen, wie es bei mir persönlich zu dem Erwerb des BTC kam. Der Weg war ein bisschen holprig, um ehrlich zu sein. Also ...
... mein bester Freund aus Kindheitstagen ist ein Computerfreak sondergleichen (Bankkaufmann und Programmierer in einer Person). Seiner Aussage nach besitzt er mehr als 1k BTC (gekauft Ende 2012). Er ist demnach in Euro gemessen innerhalb der letzten 4 Wochen zum Dollar-Millionär geworden. Da er mittlerweile auf einem anderen Kontinent lebt, skypen wir dann und wann. Und da man sich mit ihm kaum über Privates unterhalten kann, sondern nur über Wirtschaft (Hayek, Österreichische Schule), Geld (alles scheiße, die Banken verfaulen innerlich) und Computer, kam so Mitte Oktober auch mal der BTC zur Sprache. Ich habe dann mehr und mehr zu diesem Thema gelesen, war aber Ende Oktober, als der Preis "noch bei gerade mal" 150 EURO lag, ein bisschen skeptisch (selbst mein Freund meinte, der Preis sei ihm für einen Nachkauf a bisserl zu hoch). Nun ja. Und dann passierte das, womit selbst der Tony Ford in seinen kühnsten Träumen wohl nicht gerechnet hätte: der Preis stieg ... und stieg ... und stieg noch viel höher als von ihm im Jahre 2011 prognostiziert worden war. Da ich mich nicht den ganzen Tag mit Charts, BTC, Internet und dergleichen beschäftigen kann (ich bin weder Trayder, noch Programmierer, noch Rentner oder arbeitslos), war ich auch erst einmal baff, was da durch den chinesischen Markt getrieben passierte. Ich fühlte mich in der Zeit fiebrig, obwohl ich ja noch gar nicht investiert war.
Mein Kumpel gab mir den Tipp, mich bei BTC-e anzumelden. Dies tat ich dann auch. Da ich bis dato weder Online-Banking noch Paypal oder sonstige e-Zahlungsmöglichkeiten genutzt hatte (ich brauchte das nicht), ging ich zu meiner Bank und füllte händisch (!) einen Überweisungsbeleg aus. Und jetzt fing ein zweiwöchiges Drama an.
Der outgesourcte Belegscanner meiner (Genossenschafts-)Bank interpretierte meine sauber geschriebenen Buchstaben in zwei Fällen anders und machte so aus einem "D" eine "0" und aus einem "S" eine "5". Als ich am nächsten Tag auf meinen Kontoauszug sah, bekam ich einen mittleren Schock (wer sich bei BTC-e angemeldet hat, weiß, dass die Details of Payment absolut genau sein müssen; ansonsten können die den Geldeingang ja nicht dem richtigen Benutzerkonto zuweisen).
Ich bin also am nächsten Tag direkt zu meiner Bank gefahren und hab' denen den Fall geschildert (die hatten so etwas noch nie, das war halt #NEULAND für die). Mir ging das dann irgendwie zu langsam, ich wollte umgehend wissen, was mit meiner 1000-EURO-Überweisung geschehen würde.
Ich nahm mir daher an dem Tag Urlaub (es war ein Donnerstag), setzte mich an den Computer und radebrach auf Englisch eine Mail an das BTE-e-Helpdesk zusammen. Ich war überrascht, ich bekam am Freitagabend um 22:30 Uhr eine Antwort mit der Aufforderung, mich innerhalb der nächsten Stunde zurückzumelden, ansonsten würde das Helpdesk-Ticket unbeantwortet geschlossen werden. Um 23:27 Uhr hatte ich im Halbschlaf 3 Minuten vor Zapfenstreich die Antwort zurückgesandt und am Samstagmorgen eine endgültige (sehr kurze) Antwort von BTC-e erhalten, dass ich die Zahlung bei meiner Bank stornieren sollte.
Ich bin dann direkt am Montag zu meiner Bank, hab' denen den Mailverkehr mit dem Helpdesk ausgedruckt und gesagt, dass die sich jetzt drum kümmern müssten (der Bankmitarbeiter wusste nicht einmal, was ein Helpdesk ist). O.k., man beschwichtigte mich, dass die 1000 EURO nicht verloren seien und man alles versuche, dass der Empfänger das Geld auch dem Bestimmungszweck zuführe ... etc. pp ... falls das nicht klappen sollte, könnem man die Überweisung immer noch stornieren ... etc. pp ... und im letzten Schritt würde man mir evtl. sogar finanziell entgegen kommen, falls das Geld verloren sei (man hatte eingestanden, dass es an der Maschine lag) ... Gut. Die Bearbeitung über die Außenhandelsabteilung würde aber ein bisschen dauern (1-2 Wochen).
Währenddessen stieg der BTC-Kurs ... und stieg ... und stieg ... knapp 8 Tage später (am 04.12.2013) schaute ich mal wieder bei BTC-e rein und sah, dass meine Balance 985 € aufwies (1000 EURO minus 15 EURO Gebühren). Da ich zwischenzeitlich von meiner Bank noch keine Rückmeldung erhalten hatte, war ich ein klein wenig überrascht. Nun denn. Was tat ich? Mit einem flauen Gefühl im Magen (das fühlte sich an wie die Sekunden vor dem ersten Flug in meiner Jugend) nahm ich das Geld und erwarb für den Gesamtbetrag Bitcoins. Nun ja. Da der Preis zwischenzeitlich stark gestiegen war, bekam ich für die knapp 1000 EURO nur noch 1,20 BTC ... Gerade mal 2 Tage später (nach der China-Ankündigung) sah der BTC-Kurs dann ja wiederum ganz anders aus. Hätte, hätte, Fahradkette ...
Alles in allem hat mich der BTC-Erwerb ganz schön viel Nerven gekostet und die Erkenntnis gebracht, dass ich meiner Bank und auch BTC-e schon irgendwie vertrauen kann. Am Ende ist dann ja alles gutgegangen. Schuld an dem Kuddelmuddel war ja lediglich der Belegscanner meiner Bank ...
WIE UND WANN SEID IHR AUF DEN BITCOIN AUFMERKSAM GEWORDEN ??? |