da werden keine Fake News verbreitet. Die Fakten in der Ukraine sprechen eine deutliche Sprache. Die Gebietsgewinne der Russen sind marginal und weit davon entfernt, die Ukraine existenziell bedrohen zu können. Gebiete wie in Kursk sind nach wie vor in Händen der Ukrainer und können nur unter höchstem Aufwand von den Russen zurückerobert werden.
Dass es auf Seiten der Ukraine Kriegsdienstverweigerer gibt, dass es auch Deserteure gibt, liegt in der Natur der Sache, weil nunmal nicht alle Ukrainer gleich sind und natürlich auch Ängste eine Rolle spielen. Doch ich sehe keinen Beleg dafür, dass das auf russischer Seite anders sein soll. Und da spricht man ja auch nicht davon, dass Russland jederzeit in sich zusammenbricht. Kriege werden meines Wissens nach nicht mangels Personal entschieden. Selbst der verlustreiche 2.Weltkrieg wurde nicht wegen Personalmangels entschieden. Deshalb erwarte ich weder auf russischer, noch auf ukrainischer Seite einen Mangel an Personal, welcher so schwerwiegend ist, dass es den Krieg entscheidet.
Kriege werden meines Wissens nach auf logistischer Ebene entschieden, so wie der 2. Weltkrieg auf logistischer Ebene entschieden wurde. D.h. entscheidend ist, ob man die nötigen Ressourcen termingerecht an Ort und Stelle zur Verfügung stellen kann. D.h. konkret, Ausrüstung und Munition an die Front und den entscheidenden Stellen organisiert/transportiert zu bekommen.
Je höher der Verbrauch, je länger die Wege, desto größer die logistische Herausforderung.
Vergleicht man die Ukraine und Russland auf logistischer Ebene, so ist die Ukraine in klarem Vorteil, die Russen im klaren Nachteil, denn die Russen haben einen deutlich höheren Verbrauch an Material und Munition als die Ukraine und dazu auch noch deutlich längere Wege.
Und das ist der Ansatz, den der Experte Keupp verwendet. Er schaut eben nicht auf Gebietsgewinne/-verluste, sondern auf die Logistik und die steigenden logistischen Herausforderungen in Verbindung mit den sich verschlechternden wirtschaftlichen Kennzahlen.
Die einzige Sorge, die man meiner Meinung nach vertreten kann ist, dass die Ukraine alle Unterstützung verlieren könnte und evtl. früher einbricht als es Russland tut. Doch bislang ist das nicht der Fall, die westliche Hilfe fließt weiterhin und wie es dann mit der Amtsübernahme Trumps weitergehen wird, wird sich erst noch zeigen müssen. Trump dreht sein Fähnchen in die Richtung, wo er einen guten Deal machen kann. Da hat die Ukraine meiner Meinung nach die Nase klar vorn, denn was kann Putin denn Trump anbieten?
Die Ukraine kann Trump einen guten Rohstoffdeal anbieten, vor allem Lithium. Etwas was vor allem Elon Musk von großem Interesse sein dürfte. Die Ukraine kann Trump einen langfristigen Rüstungsdeal anbieten, wodurch US-Rüstungsunternehmen profitieren, welche in den USA einen hohen Stellenwert / Prestige haben. All das kann Russland / Putin nicht bieten. Und günstiges Gas und Öl haben die USA selbst.
Deshalb sehe ich sogar realistische Chancen, dass die Ukraine durch Trump deutlich stärker unterstützt wird als unter Biden. Denn für Trump ist es eine Win-Win-Situation. Er kann sich gegenüber den Demokraten und der Welt als Macher profilieren, den Ukrainekrieg im Sinne der UN-Charta beendet zu haben und bringt obendrein billionenschwere Deals mit der Ukraine mit nach Hause, womit er als der wohl größte Dealmaker in die US-Geschichte eingehen kann. Man sollte bedenken, dass Trump seinem Lebensende immer näher kommt und er sicherlich ein Interesse haben wird, dass man ihn in "guter" Erinnerung behält. |