Bringt die Sache auf den Punkt die Ma da selbstkritisch zugibt.
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04.03.2015 | 10:15 Uhr 04.03.2015 um 10:15 Uhr Alibaba im Börsenblues: Aktie stürzt auf Allzeittief Alibaba.com_.jpg Digital Economy Es hatte sich angedeutet: Nach dem furiosen Börsengang im vergangenen September macht Alibaba nun die Bekanntschaft mit den Niederungen der Börsenalltags. Der chinesische E-Commerce-Gigant produzierte zuletzt zuviele Negativschlagzeilen und stürzt vor dem Ende der ersten Haltefrist für Altaktionäre auf den tiefsten Stand seit dem IPO.
Von Nils Jacobsen Das Phänomen ist so alt wie die Menschheit: Nach dem steilen Aufstieg folgt ab einem gewissen Punkt immer der Fall – die Frage ist nur wann. Beim aufstrebenden chinesischen Internet-Riesen Alibaba schienen die Bäume im vergangenen Jahr in den Himmel zu wachsen, Konzernchef Jack Ma gelang 2014 der totale Triumphzug: Alibaba legte im September mit einem Emissionsvolumen von über 25 Milliarden Dollar den größten Börsengang aller Zeiten hin.
Aktionäre, die das Glück hatten, bei der Zeichnung berücksichtigt zu werden, konnten sich nicht nur aus dem Stand über spektakuläre Kurszuwächse freuen, sondern sogar bis Jahresende ein weiteres Kursplus verbuchen: Die Alibaba-Aktie legte vom Ausgabekurs bei 68 auf 106 Dollar zu – auf dem Gipfel waren die Anteilsscheine, die unter dem Tickersymbol BABA geführt werden, sogar 120 Dollar wert.
Facebook liegt an der Wall Street wieder vor Alibaba Gestern schrammten Anteilsscheine von Alibaba nur haarscharf an der 80 Dollar-Marke vorbei – ein Absturz von happigen 33 Prozent binnen drei Monaten, der den Börsenwert des chinesischen E-Commerce-Riesen in der Spitze von 290 Milliarden Dollar auf gestern noch knapp 200 Milliarden Dollar zusammenschmelzen ließ.
Die Folge: Konzernchef Jack Ma muss sich seit einigen Tagen mit der neuen Börsenrealität anfreunden, nicht mehr der reichste Mann Chinas, sondern auch “nur” noch die Nummer drei des Internets zu sein – Facebook ist nach der Marktkapitalisierung inzwischen wieder deutlich an Alibaba vorbeigezogen.
Absturz begann mit den Quartalszahlen Die Gründe für den Absturz sind zahlreich. Ende Januar hatte Alibaba an der Wall Street ein an sich solides Zahlenwerk für das abgelaufene Weihnachtsquartal vorgelegt, doch nach dem Geschmack der wachstumshungrigen Börse legen die Umsätze Alibabas nicht schnell genug zu.
Dann kamen Negativschlagzeilen im Kerngeschäft hinzu – ausgerechnet auf dem Heimatmarkt. Die nationale Regulierungsbehörde prangerte gefälschte Produkte an, Ma gab sich ungewöhnlich kleinlaut: “Es existiert eine große Lücke zwischen den Erwartungen, die die Welt an uns hat, und unseren tatsächlichen Fähigkeiten”, schrieb der Konzernchef selbstkritisch in seinem Blog.
Und weiteres Ungemach könnte bevorstehen: Mitte März endet die Haltefrist für Altaktionäre, die selbst auf den aktuellen Notierungen noch ordentlich über dem Ausgabekurs liegen. Welchen Druck der Ablauf von Haltefristen auf die Aktie ausüben kann, mussten zuvor die Aktionäre von Facebook und Twitter leidvoll erfahren.
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