Ursachen für die plötzliche Preissteigerung
Auslöser des Höhenflugs waren Daten des Öldienstleisters Baker Hughes, wonach die Zahl der Ölbohrungen in den USA in der vergangenen Woche um 94 gefallen ist. Damit ist die Zahl der Ölbohrungen in den USA innerhalb einer Woche so stark gefallen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1987.
Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch erklärte, dass das Ausmaß des Rückgangs für die meisten Marktbeobachter überraschend kam. Angesichts des drastischen Rückgangs der Ölbohrungen in den USA dürften die Erwartungen für die US-Ölproduktion im laufenden Jahr nach unten angepasst werden.
Strategie der OPEC scheint aufzugehen
Die Strategie der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), über niedrige Preise einen Teil des Schieferölangebots aus dem Markt zu drücken, scheint aufzugehen.
Die Ölförderung in den USA mit dem umstrittenen Fracking-Verfahren - dabei werden Öl und Gas mit Druck und Chemikalien aus dem Gestein gepresst - hatte zuletzt zu einem massiven Überangebot an Öl weltweit geführt.
Schätzungen zufolge werden derzeit rund 1,5 Mio. Barrel Öl täglich mehr gefördert als verbraucht werden. Doch anders als in der Vergangenheit war das Förderkartell OPEC nicht bereit, den Preisverfall zu stoppen.
Stattdessen hat die Regierung in Saudi-Arabien, dem weltweit größten Öl-Exporteur, darauf gesetzt, dass für die US-Unternehmen ab einer bestimmten Preisgrenze die Öl-Produktion mittels Fracking unrentabel wird.
Denn: Nach Aussage des Chefvolkswirtes der Energieagentur IEA ist die Ölförderung mittels Fracking bereits unterhalb eines Ölpreises von 80 US-Dollar je Barrel nicht rentabel. Und aktuell befinden wir uns mehr als deutlich unter dieser Marke.
Zwar gibt es andere Experten, die die Gewinnschwelle unterhalb von 80 US-Dollar sehen, doch bei Ölpreisen von unter 50 US-Dollar wie zuletzt vor rund 2 Wochen dürfte kein US-Frackingunternehmen in der Lage sein, profitabel zu arbeiten. |