Stichworte Lottokratie und Liquid Democracy. Bei der Lottokratie wird das Parlament per Los bestimmt, und zwar in der Zusammensetzung genau so wie auch der Bevölkerungsschnitt ist. Also so und so viele Arbeiter, Ingenieure, Ärzte usw. Männer und Frauenanteil ebenso geregelt. Und nicht wie heute gefühlt 50% Anwälte und 50% Politikstudenten. Um am Losverfahren teilnehmen zu können muß nur ein Test absolviert werden damit sichergestellt ist, dass man halbwegs qualifiziert ist, ähnlich der Führerscheinprüfung. Man kann nur für eine Legislaturperiode bestimmt werden die dann aber länger geht als heute, bspw. 8 Jahre. Neuauslosungen immer etwas versetzt damit sich bestehende Kompetenz und Neuzugänge die Waage halten. Nach der Parlamentsphase kann - wer will - weiter im Bundestagsumfeld bzw. den Ministerien arbeiten. Die Hauptaufgabe, der Regierung notfalls aus die Finger klopfen und neue Gesetze abnehmen, kann auch ein per Los bestimmtes Parlament erfüllen. Das wäre auf jeden Fall viel näher am Volk und nicht mehr wie heute nur an der Wiederwahl interessiert - wo man unpopuläre Entscheidungen scheut, die sich erst in der Zukunft auswirken.
Im Gegenzug würde dafür die komplette Regierung alle x Jahre vom Volk direkt gewählt, also der Kanzler, der Wirtschaftminister usw. Damit würde unser großes heutiges Hauptproblem beseitigt werden: Wir haben einfach keine kompetenten Politiker mehr bzw nicht die geeigneten Leute an der richtigen Stelle. Heute hat nur ein Chance wer sich Jahrzehnte durch den Enddarm einer Partei geschlängelt hat. Man sieht das ja bei der Postenverteilung, erst Familien-, dann Arbeits- und am Ende Verteidigungsminster. Aber i.d.R. immer null Fachkompetenz. Warum also nicht lieber einen Wirtschaftmisiter direkt wählen der selbst mal erfolgreich eine großes Unternehmen gegründet/geführt hat? Dazu würde auch die Korruption deutlich erschwert. Keine Hinterzimmerpolitk mehr weil man sich 20 Jahre kennt und sich in der Zeit durch Verfehlungen vllt. sogar noch erpressbar gemacht hat. Und so wie heute, aus dem Parlament in die Regierung wechseln wäre nicht mehr so einfach möglich, das stärk wieder die Unabhängikeit des Parlaments.
Abgerundet würde das ganze durch Liquid Democracy. Hierbei kann man seine Stimme an anderen Personen weitergeben, die dann für einen abstimmen oder ihre Stimmen wieder an jemanden weitergeben. Am Ende häufen sich bei kompetenten Personen die Stimmen. Bei Volksabstimmungen könnte man so verfahren oder am Beispiel oben müsste ich selber keinen Verteidungsminster wählen sondern nur jemanden von dem ich denke das er bei dem Thema mehr Ahnung hat als ich. In digitalen Zeiten äwre das alles gut und auch sicher umsetzbar.
Das ganze basiert auf der Erkenntnis das kollektives Wissen am Ende immer Einzelwissen schlägt. Und das unser heutiges Demokratiesystem eben nicht zum Wohle der Allgemeinheit entscheidet sondern meist zum Wohle einer Minderheit (vlg Studie Uni Osnabrück, Endbericht systematisch verzerrte Entscheidungen). Natürlich wird es so schnell nicht zu Veränderungen kommen. Man müsste ja dazu die heutige Parteiendiktatur beseitigen, was fast unmöglich ist. Aber in der nächsten großen Krise - vermutlich ein neuer Weltkrieg der ganz sicher kommt - hätte man die Chancen dazu. |