Antizyklisches Investieren („anders handeln als die Mehrheit“) klappt sehr gut auf der mittleren bis langen Zeitschiene (> 3 Monate); auf kurze Sicht ist dagegen Trendfolge angesagt.
Wie in den Foren geschrieben, habe ich beispielsweise letztes Jahr mein Depot mit Stahl- und Rohstoffwerten zu Schnäppchenpreisen vollgepackt, als sie kein anderer haben wollte (insbesondere Salzgitter < 8,50 €; ThyssenKrupp < 5 €; Shell < 10,50 €; Aurubis < 35 €). Ohne großes Risiko direkt in die Aktien (kein Termindruck, kein KO und Buchwerte deutlich über Marktkapitalisierung); das Depot hat sich dennoch mehr als verdoppelt.
Oder: vor einigen Tagen haben ich und andere hier ihren Einstieg bei Beiersdorf (< 83 €) gepostet; der Zug hat zwar schon Fahrt aufgenommen, aber noch kann man einsteigen. Ziel im Herbst, wenn Beiersdorf wieder in den DAX 40 aufgenommen wird, > 100 €. Ebenfalls ohne besonderes Risiko.
Auf kurze Sicht ist antizyklisches Investieren dagegen in der Regel Unsinn. Die Börse ist ein Tanker und braucht Zeit zum Wenden. Deswegen funktionieren Trendfolgesysteme ja auch so gut. Auf der kurzen Zeitschiene gegen die Mehrheit der Marktteilnehmer zu wetten, ist reines Glücksspiel (und ein sehr ungünstiges noch dazu), große Gewinne kannst du als Kleinanleger damit nicht erwarten. |