...kostet eine Menge Geld, Geld, das Praktiker damit "zum Fenster rauswerfen" würde (fortlaufende Mieten, Abfindungen). Deshalb soll ja mit den Vermietern unprofitabler Märkte verhandelt werden, um diese evtl. durch Mietsenkungen und weitere Maßnahmen in den profitablen Bereich zu "drehen". Dort, wo das aussichtslos ist, werden die Märkte sicherlich schnellstmöglich geschlossen werden. Ebenso würde die komplette Umflaggung von Praktiker auf Max Bahr sehr viel Geld kosten - das ist ja nicht mit ein paar Eimern gelber Farbe und einer neuen Leuchtreklame gemacht, sondern die Mitarbeiter müssen geschult werden, da bei Max Bahr ein ganz anderes Verhalten gegenüber dem Kunden gefordert wird als bei Praktiker. Hinzu kämen die Waren-Altbestände - für deren Abverkauf müßte man vermutlich Zelte auf den Parkplätzen errichten. Außerdem ist Max Bahr nur in Norddeutschland bekannt - es müßte also kräftig geworben werden. Alles in allem wäre das ein Mammutprojekt, für das Praktiker derzeit kein Geld hat; der Markt Villingen-Schwenningen war 2007 der erste umgeflaggte und ist wohl mit gutem Grund bis heute der einzige geblieben. Was mich vor allem wundert: bis heute ist keine der offenen Baustellen bei Praktiker wirklich angegangen worden, trotzdem wird hier zum Teil bejubelt, die ver.di sei "eingeknickt" - im Moment macht die ver.di lediglich ein bißchen lustiges Tamtam um die Schließung (des Großteils) der Praktiker-Zentrale in Kirkel - und hat damit auch noch nicht aufgehört. Sie macht aber deshalb lustiges Tamtam, weil das gar nicht in ihrem Entscheidungsbereich liegt - wenn Praktiker die Zentrale in Kirkel oder einen Markt schließen will, kann Praktiker das tun, egal ob ver.di, Betriebsräte oder sonstwer dagegen protestieren (es kostet zwar Geld, aber das war's dann; der Betriebsrat ist lediglich umfassend zu informieren), siehe Nokia Bochum. Wo es hingegen interessant wird, ist das Thema "Sanierungstarifvertrag": da ist die ver.di als Tarifpartner in einer absoluten Machtposition, Fox kann ohne die ver.di in diesem Bereich überhaupt nichts ändern, und in der Tarifkommission werden außerdem noch Hornbach, Bauhaus, etc. ein Wörtchen mitreden wollen, schließlich würde ein Sanierungstarifvertrag eine Wettbewerbsverzerrung zu ihren Ungunsten bedeuten. Ebenso interessant ist es beim Thema Einstellungen, Entlassungen, Umversetzungen, Abgruppierungen, etc.: das ist die Machtsphäre der Betriebsräte, und ob die sich darauf einlassen, als Sparmaßnahme z.B. sozialversicherte Beschäftigte reihenweise durch Minijobber ersetzen zu lassen, würde ich ernsthaft bezweifeln. Also bitte nicht immer wieder durcheinanderwerfen, was im Einflußbereich der ver.di, des Betriebsrats und des Unternehmens liegt, sondern stattdessen mal ein bißchen bei Wikipedia über BetrVG und Tarifrecht nachlesen. |