Das eigentliche Problem ist doch nicht ob die Forderungen berechtigt sind oder nicht. Dazu kann ich als Außenstehender zwar eine Meinung haben, aber wirklich beurteilen kann ich es nicht. Das eigentliche Problem ist doch die Tatsache, dass es bei den Infrastruktur-Gewerkschaften in Deutschland momentan zugeht wie auf dem Basar. Wer am lautesten schreit und am meisten fordert, bekommt die meiste Aufmerksamkeit (Mitglieder). Darum konkurrieren GDL, GDF, UFO, Cockpit und wie sie alle heißen. Und soll mir doch keiner erzählen, dass die großen integrierten Gewerkschaften von assimilierten Funktionären geführt werden. Wenn dem so ist, wählt doch einfach einen anderen Vorstand, es sind schließlich demokratische Wahlen. Und wenn die Forderungen der FB so berechtigt sind, dann sollte es sie kein Problem sein, auch in der ver.di-Tarifkommission dafür Unterstützung zu erhalten. Zur Zeit ist es aber so, als ob bei einem Betrieb erst Mitarbeiter 1 zum Chef geht, eine Gehaltserhöhung fordert, und schon stehen Mitarbeiter 2, 3 und 4 auf der Matte und fordern eine, weil 1 ja auch eine bekommen hat. Zu einem geregelten Ablauf der Tarifparteien würde gehören, dass man sich erst intern (innerhalb der Arbeitnehmerschaft) auf Forderungen einigt und diese dann gegenüber dem Tarifpartner vorträgt. Bei UFO sind die Mitarbeiter vereinigt, die sich als bei ver.di gescheitert empfinden und beleidigt sind, weil die ihnen angebotene Extrawurst nicht groß genug ist. Dass diesen Personen ein separates Streikrecht eingeräumt wird ist ein Skandal, der von der Politik schnellstens beseitigt werden sollte. Dann wird es auch Arbeitskämpfe geben, aber nicht mehr alle paar Monate. Dass die Gehaltsunterschiede in D immer größer werden, finde ich auch sch... Allerdings löst man das Problem des Egoismus nicht dadurch, indem man selbst ein noch größerer Egoist wird und für sich selbst das Maximum rausschlägt. Das ist alles ein billiger Vorwand, am Ende werden wieder diejenigen verlieren, die keine Macht zur Durchsetzung der eigenen Interessen haben (Pflegekräfte, Reinigungskräfte, Minderqualifizierte) und die Schere geht noch weiter auseinander. Ich bin absolut für die soziale Korrektur (Umverteilung von oben nach unten) aber die muss im Steuerrecht erfolgen, nicht in der Tarifpartnerschaft. Letztendlich tut die UFO grad scheinheilig als ginge es ihr um die Gesellschaft, so ein Bullsh.., kommt die UFO mit ihren Forderungen durch, wird an anderer Stelle noch brutaler gespart und die soziale Schere geht noch weiter auseinander. Also wenn schon Streik, dann bitte ehrlich sagen: "Wir wollen mehr für uns, alle anderen, auch die Nicht-UFO-Kollegen im eigenen Konzern, sind uns völlig egal." |