dass man normalerweise für unsichere Staatspapiere viel höhere Risikoprämien, also Zinsen, bekommen müsste. Man hat sich aber dazu entschieden, jeglichen Schnodder zu stützen.
Dazu gehört, trotz ziemlich hoher Teuerung, die nach den verfügbaren Indikatoren auch nicht abnimmt, die Leitzinsen immer weiter zu senken. Das Szenario ist ja wohl ziemlich deutlich: Man hatte einen Preisschub bei Energie, der im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg entstanden war. Der klingt nun ab. Aber auf der anderen Seite gibt es jetzt einen Preisschub bei Dienstleistungen - waren nach Eurostat im Februar immerhin 3,7%. Die Löhne explodieren wohl - sieht man auch bei den aktuellen Preisforderungen von Ver.di in Deutschland. Und was macht die EZB? Die senkt die Zinsen immer weiter. Als ob nix wäre.
Es ist aber doch was. Entscheidend ist nämlich, dass man die Zinsen möglichst gering halten muss, weil sonst manche Länder mit der Staatsverschuldung nicht klarkommen. So agiert die EZB. Aber eigentlich wäre es ihre Aufgabe, die Teuerung in den Griff zu bekommen. Das juckt sie aber eher weniger. Die EZB ist einfach einem Zielkonflikt ausgesetzt: Will man eine stabile Währung mit geringer Inflation (formal ihre zugedachte Aufgabe) oder will man den Euro. also das Projekt der politischen Eliten der EU, als etwas erscheinen lassen, was er gar nicht ist: als eine Währung, die den wirtschaftlichen Gebebenheiten all der Mitglieder der Eurozone entspricht. |