aus dem manager-mag. fakten weitgehend bekannt. erwähnenswert finde ich den teil über die mögliche strategische positionierung, die wohl auch für provider gilt: Marke, Kundenservice, Preis..
und wo ist da die DRI positioniert?? richtig (..) und was passiert, wenn andere, größere, mächtigere über diese schiene fahren. nicht allzu schwer auszumalen, oder?
"Give me ten!
Düsseldorf - Der Preiskampf auf dem deutschen Mobilfunkmarkt wird im kommenden Jahr mit unveränderter Härte weitergehen. Nach einhelliger Meinung von Anbietern und Experten dürfte der Preis pro Minute teilweise auf unter zehn Cent rutschen und sich damit mehr als halbieren.
Um in dem verschärften Wettbewerbsumfeld ihre Margen zu sichern, sollten sich Netzbetreiber wie T-Mobile und Vodafone nach Einschätzung von Experten stärker auf den Multimedia-Standard UMTS und Geschäftskunden konzentrieren.
Verschärft wurde der Preisrutsch vor drei Wochen mit dem Markteintritt von Aldi - die Gesprächsminute ist nun mit 15 Cent so billig wie nie zuvor. Hinter dem Aldi-Angebot steckt der Anbieter E-Plus, der sein Netz zur Verfügung stellt. Mit den Kooperationen will E-Plus mehr Kunden gewinnen und sein Ergebnis steigern. "Aldi Talk" sorgt bei der Konkurrenz für Hektik: Marktführer T-Mobile konterte mit einer massiven Preissenkung für einige Tarife, dem Vodafone folgte.
Aldi verfügt mit einer Filialkette von 4000 Läden über einen enormen Verkaufskanal. Innerhalb eines Jahres will der Discounter 750.000 Kunden unter Vertrag nehmen, in der ersten Woche waren es 60.000. Um das Segment nicht alleine E-Plus zu überlassen, öffnet T-Mobile sein Mobilfunknetz für Billiganbieter.
Nach kleineren Kooperationen plant der Marktführer nun mit Lidl den großen Wurf. Lidl will die Offerte von Aldi unterbieten - bislang konnten sich der Discounter und T-Mobile aber nicht auf die Preisgestaltung einigen.
T-Mobile hat indes seine Preise massiv gesenkt und kann damit Aldi Paroli bieten. "Wir sind zum Teil günstiger als die Billiganbieter", sagt T-Mobile-Chef René Obermann. Die Spirale wird sich weiter drehen. "Die Preise werden sich im Verlauf des Jahres 2006 weiter nach unten entwickeln", sagt Jörg Kühnapfel, Chef des debitel-Ablegers "debitel light", der mit der Handelskette Plus kooperiert.
Die Schallmauer von zehn Cent werde aber nur bei Sonderaktionen durchbrochen. Das Marktforschungsunternehmen Gartner rechnet hingegen mit dauerhaften Angeboten, bei denen der Minutenpreis unterhalb der Zehn-Cent-Marke liegt.
Kritik erfahren T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 bezüglich ihrer Strategie. Die vier Netzbetreiber müssen nach Einschätzung von Gartner mit einem klareren Profil auftreten. "Wesentlich für die Produktstrategie der Netzbetreiber sind drei Punkte: die Marke, der Kundenservice und der Preis", sagte Gartner-Experte Martin Gutberlet und zeigt dies am Beispiel E-Plus auf. Da E-Plus es verpasst habe, seine Marke zu positionieren, sei nur der Weg über den Preis geblieben. Die KPN-Tochter läutete mit dem Start der Billigmarke Simyo eine Preisrunde zur Jahresmitte ein.
Vodafone hält sich von dem Billigsegment bislang fern. Nach Angaben aus Branchenkreisen haben Vertreter des Anbieters zwar mit Lidl verhandelt, die Gespräche aber abgebrochen. Das Unternehmen werde sich dem Discountansatz auf Dauer aber nicht verschließen können, sagt Marktforscher Gutberlet. Der kleinste Anbieter O2 fahre den richtigen Kurs mit seinem Fokus auf Nischenangebote.
Die Strategie von T-Mobile Deutschland geht bezüglich der Kundenzahlen derzeit auf. Im Weihnachtsquartal konnten die Bonner Branchenkreisen zufolge an die Aufwärtsentwicklung der Vorquartale anknüpfen. Von der anfänglichen Vorgabe, vor allem profitable Kunden einsammeln zu wollen, musste sich T-Mobile-Chef Obermann aber verabschieden. Die Telekom-Tochter gewann hauptsächlich umsatzschwächere Prepaid-Kunden." |