05.11.2009 15:56:32
SOLON kaufen Hamburg (aktiencheck.de AG) - Der Analyst von SRH AlsterResearch, Oliver Drebing, rät zum Kauf der SOLON-Aktie (ISIN DE0007471195/ WKN 747119).
SOLON verlange den Aktionären zunächst Geduld ab. Das Umsatzniveau werde im Gesamtjahr 2010 in einer Größenordnung von 50% sinken (1. Halbjahr: -71%), der Einstieg in die Siliziumproduktion sei aufgegeben worden, eine kurzfristige Rückkehr zur Profitabilität sei unwahrscheinlich. Das Unternehmen habe aufgrund der Positionierung als Modulhersteller auch während der für den Photovoltaik-Markt hervorragenden Jahre 2005 bis 2008 nicht so viel Speck angesammelt, dass die Konsolidierung der Branche aus einer Position bilanzieller Stärke entspannt verfolgt werden könnte. Doch diese belastenden Faktoren seien Teil einer Momentaufnahme. Sie ergäben sich aus einem für die Photovoltaik-Industrie grundlegenden Umbruch heraus.
Geduld sei erforderlich, doch inzwischen würden die Meldungen wieder positiv stimmen. Seit den Sommermonaten zeichne sich eine Entspannung gegenüber der zuvor zugespitzten Branchensituation ab. Auf Bestellungen (Komponentengeschäft) gebe es wieder eine mehrmonatige Lieferzeit. Mittlerweile könne für SOLON - wie auch für andere Solarunternehmen - von Vollauslastung gesprochen werden, wenngleich diese Aussage auf einen Teil der Anlagen (Gesamtkapazität: 450 MWp) beschränkt sei, insbesondere auf die Großserienproduktion in Greifswald.
Nach mehrmonatiger Flaute sei auch das Auftragsgeschehen im Systemtechnikgeschäft (Umsetzung großer Solarkraftwerke) wiederbelebt; umsatzwirksam würden die Projekte ab dem kommenden Geschäftsjahr. Jüngste Abschlüsse über zunächst 40 MWp, nunmehr über weitere 11 MWp (Meldung vom 5. Nov.) mit dem norwegischen Energiekonzern Statkraft würden SOLONs Wettbewerbsfähigkeit belegen. Statkraft sei europaweit größter Produzent erneuerbarer Energien. Die Solarkraftwerke würden in Spanien realisiert.
Die Fortsetzung der seit dem 2. Quartal positiven Cashflow-Entwicklung nehme dem Thema der Unternehmensfinanzierung die Brisanz. Bei der Einholung von Forderungen, die aus dem Systemtechnikgeschäft in Spanien resultieren würden, gebe es die notwendigen Fortschritte. Eine Kapitalerhöhung stehe nicht an.
Die mittel- und langfristige Projektion der Analysten für SOLON führe zu einer ausgesprochen positiven Prognose. Ein systematisches Kostenproblem bestehe beim Modulproduzenten SOLON nicht.
In eine Sandwich-Position zwischen den Modulabnehmern und den finanziell stärkeren Zellenproduzenten werde SOLON in Zeiten eines tendenziellen Angebotsüberhangs (Käufermarkt) nicht geraten. Wenn die Solarindustrie, die Mitte 2004 bis Ende 2008 auf Nachfrageüberhang und Angebotsknappheit eingestellt gewesen sei, ihre aktuelle Neujustierung umgesetzt habe, wenn zudem die angesichts der Radikalität des Umbruchs notwendige Unternehmensrestrukturierung bei SOLON abgeschlossen sei, dann werde sich die Positionierung des Modulherstellers als äußerst attraktiv herausstellen.
Die Cashflow-Entwicklung sei seit dem 2. Quartal positiv geprägt durch Forderungseinholungen aus abgeschlossenen Projekten sowie durch die temporäre Verlagerung des laufenden Geschäfts auf das Komponentensegment. Die Mittelbindung im Komponentensegment sei gering ( quick cash ), insbesondere im Verhältnis zur stark das Working capital beanspruchenden Systemtechnik. Damit würden die Analysten parallel zur Restrukturierung des Unternehmens von einer auf mittlere Sicht stetigen Verbesserung der Bilanzrelationen ausgehen.
Die Umsetzung des langfristig von SOLON angestrebten Umsatzgleichgewichts zwischen Komponenten- und Systemtechnikgeschäft sähen die Analysten noch nicht für 2010, jedoch für die Folgejahre als realistisches Ziel.
Die Analysten von SRH AlsterResearch bewerten die SOLON-Aktie mit "kaufen und das Kursziel sehen sie bei 19 Euro. (Analyse vom 05.11.2009) (05.11.2009/ac/a/nw) |