Euro/Dollar - 09.05.06 09:28
Zunächst ein neues Jahreshoch bei 1,2788 gesteckt, dann aber doch zur Abwärtskorrektur eingeknickt, das war der Kursverlauf von EUR/USD am Montag. Bei einem konjunkturdatenarmen Wirtschaftskalender stellten einige Anleger im Vorfeld des Treffens der Federal Reserve Bank (Fed) am Mittwoch ihre USD-Shortpositionen glatt.
Nicholas Garganas, Mitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) äußerte sich indes optimistisch zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone, und EZB-Präsident Jean-Claude Trichet betonte, derzeit keine Zweitrundeneffekte des hohen Ölpreises zu sehen. Der Ölpreis sackte unter die 70-USD-Marke, nachdem bekannt wurde, dass die iranische Regierung einen Brief an die US-Regierung geschickt habe mit der Absicht, den Atomstreit zu entschärfen. Der Antwort von US-Außenministerin Condoleeza Rice ist jedoch zu entnehmen, dass dies im ersten Anlauf noch nicht gelungen ist.
Am Dienstagmorgen ist eine Abwärtskorrektur in vollem Gang. Der seit dem 17. April etablierte steile Aufwärtstrendkanal hat mit dem nachhaltigen Rutsch unter 1,2688 seine Gültigkeit verloren bzw. wird nun flacher neu definiert. Dadurch steht auf der Unterseite das Niveau von 1,2640 im Visier. Der MACD notiert allerdings immer noch im Kauf bis er seinen 9-Tage-Durchschnitt abwärts kreuzt. Solange EUR/USD die langfristige Abwärtstrendlinie, aktuell bei 1,2415 verlaufend, nicht wieder unterschreitet, bleibt das Gesamtbild mittelfristig bullisch. Auf die nächsten Unterstützungen trifft das Währungspaar bei 1,2670, 1,2640 und 1,2590. Das 38,2%-Fibonacci-Korrekturniveau der Aufwärtswelle von 1,2069 bis 1,2788 findet sich bei 1,2513. Die nächsten Schlüsselmarken auf der Oberseite finden sich bei 1,2715 und 1,2765.
Die deutsche Industrieproduktion für März wird um 12:00 Uhr CET gemeldet. Volkswirte rechnen im Konsens mit einem dicken Plus von 7,0%.
[Zahlen sind schwach, siehe P. 298 - A.L.]
Die US-amerikanischen Lagerbestände im Großhandel werden um 16:00 Uhr CET veröffentlicht. Im Mittel erwarten Ökonomen für März einen Zuwachs von 0,5% nach 0,8% im Vormonat.
Fazit: Ob die Daten aus Deutschland, wenngleich sie eine beeindruckende Performance zeigen sollten...
[tun sie nicht mal - A.L.]
..., das Zeug haben die Abwärtskorrektur von EUR/USD zu beenden, scheint fraglich. Die überaus starke Auftragsentwicklung in der deutschen Industrie, die am Montag für Februar und März gemeldet worden war, konnte schließlich auch nicht für Auftrieb sorgen. Auch die US-Großhandelslagerbestände gehören zu den weniger beachteten Konjunkturdaten. Daher stellen risikobewusste Marktteilnehmer die technische Lage in den Vordergrund und verkaufen am Dienstag eine Zwischenerholung auf 1,2710 mit Kaufstopp bei 1,2740 und Kursziel bei 1,2640. Die Handelsspanne kalkulieren wir heute zwischen 1,2630 und 1,2720. Rolf Schlausch FXresearch |