Survivor R für die Spezialkräfte der NRW-Polizei
Für mich gibt es kein Wenn und Aber: Diejenigen, die für uns unter Lebensgefahr die Kohlen aus dem Feuer holen, brauchen für ihren Schutz das beste Material, das auf dem Markt zu haben ist. Das ist unsere Verpflichtung, unterstrich Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul bei der Übergabe des Anti-Terror-Fahrzeugs Survivor R an die Spezialkräfte der Landespolizei. Mein Dank geht an den Hersteller Rheinmetall: Sie liefern uns ein Fahrzeug, das den Einsatzkräften höchsten Schutz bietet. Die 1,2 Millionen Euro für die Anschaffung sind gut investiertes Geld.
Die Tage sind somit gezählt, in denen das Essener Spezialeinsatzkommando zu heiklen Lagen mit einem betagten Vehikel aus den 70er Jahren anrücken musste: Die alten TM170-Modelle werden jetzt aus dem Verkehr gezogen. Sie sind übrigens ein Produkt des Kasseler RMMV-Vorgängerunternehmens Thyssen Henschel und haben immerhin einige Jahrzehnte zuverlässig gedient.
Auch bei der Bundespolizei wird derzeit nach geeigneten Nachfolgern für solche Fahrzeuge gesucht und mit großem Interesse auf den Survivor R von Rheinmetall geschaut. Da ist es eine gute Referenz, dass das sondergeschützte Einsatzfahrzeug sich nun neben Sachsen und Berlin auch in Nordrhein-Westfalen (NRW) bewähren darf.
Die NRW-Polizeikräfte haben sich für die Beschaffung des 340-PS starken Kraftprotzes, der Platz für zehn SEK-Kräfte in voller Montur bietet, in der Farbe braungrau entschieden aus taktischen Gründen und in Abstimmung auf die Einsatzkleidung. Mit diesem Fahrzeug sind unsere SEK-Beamten bei Terroranschlägen oder bei Einsätzen gegen Rockerkriminalität bestmöglich gerüstet, zeigte sich der Innenminister überzeugt.
Klaas Krause, bei RMMV in Kassel als regionaler Vertriebsleiter und Key Account Manager für den Survivor R zuständig: Wir freuen uns, dass Essen als erster von sechs SEK-Standorten in NRW nun diesen Sonderwagen bekommt. Wenn es die Lage zum Beispiel bei geplanten Einsätzen erfordert, kann der Essener Survivor R auch von den Spezialeinheiten in Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Münster genutzt werden. Krause mit einem Augenzwinkern: Wir wären auch bereit dazu, diese Standorte ebenfalls mit weiteren Exemplaren zu beliefern. Doch ob eines Tages dafür die nötigen Haushaltsmittel verfügbar sind, lässt sich heute nicht absehen. Krause und sein Team Vertriebsmanager Jannik Sabzog und Projektleiter Tino Göllner würden eine kurzfristige Lieferung jedenfalls möglich machen.
Die bis zu zehn Insassen des Survivor sind durch eine Kabine aus Panzerstahl vor Beschuss, Ansprengungen und Minen geschützt. Weitere aufwändige Features: Brandlöschanlage an Bord, zwei Klimaanlagen, ABC-Schutzbelüftungsanlage, Rammschutz und Rammdorn an der Fahrzeugfront, Reifen mit Notlaufeigenschaften und Druckregelanlage, 100 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit und ein maximales Drehmoment von 1.250 Nm bei einem Gesamtgewicht von 17,5 Tonnen.
Die Spezialeinheiten der Polizei werden immer dann angefordert, wenn besondere Gefahr im Verzug ist. Dazu gehört die Festnahme bewaffneter oder besonders gewaltbereiter Straftäter nicht zuletzt bei Geiselnahmen, Amok- oder Terrorlagen. Über 1100 Mal mussten die SEKs in Nordrhein-Westfalen allein im Jahr 2018 bislang ausrücken. Allein diese große Zahl an Einsätzen zeigt, wie wichtig eine moderne und sichere Ausrüstung für die Spezialisten ist, betonte Herbert Reul. Wenige Tage vor Weihnachten wünschte der NRW-Innenminister den Beamten allzeit gute Fahrt im Survivor R ...und dass Sie ihn und seine lebensrettenden Qualitäten so selten wie möglich wirklich brauchen.
Autor: Oliver Hoffmann |