Etwas zum Thema Rollverluste- ÖLinvestments in Form von Zertifikaten erfolgen üblicherweise nicht über den Kauf des Rohstoffs selbst (ich hab nur einen 3000 l Tank), sondern fast immer über den Kauf von Futures. Denn Transport und Lagerung von Rohstoffen sind in der Regel teuer. Durch den Future-Handel kann man diese hohen Transaktionskosten umgehen. Ein Future ist ein standardisierter Terminkontrakt (kennt hier ja fast jeder), der zur Lieferung bzw. Abnahme eines bestimmten Basiswertes zu einem bestimmten Preis und einer vorgegebenen Menge und Qualität zu einem vereinbarten zukünftigen Zeitpunkt verpflichtet.
So sichert ein Rohöl-Future-Kontrakt mit Fälligkeit im März 2009 dem Käufer einen festen Preis für eine bestimmte Ölmenge zu, die aber erst in einem halben Jahr geliefert wird. Um die tatsächliche Lieferung des Öls (mein Tank ist fast voll) zu vermeiden, wird der Investor den Kontrakt (kurz) vor Fälligkeit wieder verkaufen.
Will er nun aber über einen längeren Zeitraum auf einen Preisanstieg eines bestimmten Rohstoffs setzen, muss er in einen Future-Kontrakt mit späterer Fälligkeit wechseln. Erst durch dieses regelmäßige „Rollen“ können Emittenten beispielsweise Indexzertifikate auf Rohstoff-Futures mit Endlos-Laufzeiten anbieten.
Je nach Preisdifferenz zwischen dem zu verkaufenden und dem zu kaufenden Kontrakt kann der Rollvorgang entweder einen positiven oder einen negativen Effekt für den Investor haben. Wie sich der Rolleffekt auswirkt, hängt also von der jeweiligen Konstellation am Futuresmarkt, der sogenannten Terminkurve der Futures ab. Die Terminkurve beschreibt die Beziehung zwischen Future-Kontrakten mit unterschiedlichen Fälligkeiten und Preisen. Jetzt weiß ich aber immer noch nicht wie hoch die Rollverluste zur Zeit sind und wie sie in dem Preis des Zertifikates einfließen. |