Pfizer und BioNTech veröffentlichen neue Daten zur Immunantwort nach Impfung mit COVID-19-Impfstoffkandidat BNT162b2 aus deutscher Phase-1/2-Studie
•Analyse von 37 mit BNT162b2 geimpften Probanden zeigte eine umfangreiche Immunantwort mit SARS-CoV-2-neutralisierenden Antikörpern, CD4+ T-Zellen des Typs TH1 sowie eine starke Expansion von CD8+ Gedächtnis-T-Zellen des frühen Effektor-Gedächtnis-Phänotyps
•Alle geimpften Probanden zeigten neutralisierende Antikörper- sowie T-Zell-Antworten; letztere richteten sich gegen mehrere verschiedene Regionen des Spike-Proteins, einschließlich der Rezeptorbindungsdomäne (RBD), was auf eine Erkennung verschiedener unabhängiger Epitope durch das Immunsystem hinweist
•Daten bestätigen Ergebnisse der vorangegangenen U.S.-Studie, die ein positives Sicherheitsprofil und die Induktion einer robusten Antikörper-Antwort zeigte, wobei in der deutschen Studie eine längere Beobachtungszeit von 85 Tagen analysiert wurde
•Die in den Probanden generierten Antikörper konnten Pseudo-Viren neutralisieren, die 19 verschiedene SARS-CoV-2-Varianten repräsentieren, was auf das Potential eines breitgefächerten Impfschutzes gegen bekannte Mutationsformen des Virus hinweist
NEW YORK, USA und MAINZ, Deutschland, 14. Dezember 2020 — Pfizer Inc. (NYSE: PFE) und BioNTech SE (Nasdaq: BNTX) veröffentlichten heute weiterführende Daten zu neutralisierenden Antikörper- und T-Zell-Antworten aus ihrer in Deutschland durchgeführten Phase-1/2-Studie mit BNT162b2. Die Studienergebnisse zeigen, dass BNT162b2 eine kombinierte adaptive humorale und zelluläre Immunantwort gegen SARS-CoV-2 auslöst und geben neue Einblicke in das komplexe Zusammenspiel bei der durch BNT162b2 induzierten T-Zell-Immunität. Die Ergebnisse wurden auf dem Online-Preprint-Server MedRxiv veröffentlicht und sind unter folgendem Link verfügbar. BNT162b2 ist ein von Pfizer und BioNTech entwickelter Impfstoffkandidat, der in verschiedenen Ländern weltweit eine Notfallzulassung bei Personen ab dem 16. Lebensjahr erhalten hat.
„Wir stehen weiterhin im engen Austausch mit den Zulassungsbehörden auf der ganzen Welt, um unseren Impfstoff schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig ist es uns wichtig, relevante Daten aus unseren laufenden klinischen Studien mit der globalen wissenschaftlichen Gemeinschaft und der breiten Öffentlichkeit zu teilen. Damit möchten wir zur Erweiterung des bestehenden Wissensstands der zugrundeliegenden Wirkmechanismen des Impfstoffes beitragen“, sagte Ugur Sahin, M.D., CEO und Mitgründer von BioNTech. „Es herrscht breiter Konsens darüber, dass ein Impfstoff eine Antikörperantwort gegen das Virus hervorrufen soll. Allerdings hat uns die frühere SARS-Pandemie gezeigt, dass insbesondere die CD8+ T-Zell-Antwort von besonderer Bedeutung für einen langanhaltenden Schutz sein kann.“
„Die Ergebnisse der laufenden deutschen Phase-1/2-Studie helfen, die verschiedenen Aspekte des Immunsystems zu veranschaulichen, die durch den Impfstoffkandidaten BNT162b2 zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 aktiviert werden. Ein besseres Verständnis der Dauer von Antikörperreaktionen ist von entscheidender Bedeutung, während die weltweite wissenschaftliche Gemeinschaft weiterhin nach potenziellen Impfstoffen zur Überwindung dieser Pandemie sucht", sagte Dr. Kathrin U. Jansen, Senior Vice President und Leiterin der Impfstoffforschung und -entwicklung bei Pfizer. „Wir erweitern damit kontinuierlich die wissenschaftliche Evidenz für BNT162b2 und freuen uns über die Konsistenz unserer Ergebnisse in allen Studien.“
Die in Deutschland durchgeführte laufende, nicht-randomisierte, offene Phase-1/2-Studie (NCT04380701) wird parallel zur Phase-1/2/3-Studie (NCT04368728) durchgeführt, die in den USA begonnen wurde. Im Rahmen der deutschen Studie werden Sicherheit und Immunogenität von BNT162b2 in unterschiedlichen Dosierungen (1 µg, 10 µg, 20 µg and 30 µg) mit 11-12 Probanden pro Studiengruppe untersucht. BNT162b2 wurde in zwei Dosen im Abstand von 21 Tagen in Probanden zwischen 18 und 55 Jahren verabreicht.
Insgesamt waren die Studienergebnisse vergleichbar mit den bereits veröffentlichten Ergebnissen aus der U.S.-Studie (NCT04368728) und unterstützen das vorteilhafte Sicherheitsprofil und die robusten Antikörperantworten. Auch über einen längeren Beobachtungszeitraum von 85 Tagen blieben die neutralisierenden Antikörper-Titer vergleichbar oder höher als die in der Kohorte der Rekonvaleszenz-Seren. Seren von mit BNT162b2 geimpften Probanden konnten erfolgreich 19 verschiedene Pseudoviren neutralisieren. Dies weist auf einen umfangreichen Schutz von BNT162b2 vor bekannten SARS-CoV-2-Mutationen hin.
Alle 37 Probanden, die mit BNT162b2 geimpft wurden, wiesen neu generierte, Spike-Protein-spezifische CD4+ T-Zell-Antworten auf. Des Weiteren zeigten 92 % der Probanden CD8+ T-Zell-Antworten. Die Mehrheit der T-Zell-Antworten waren stark ausgeprägt und entweder höher oder vergleichbar mit Immunantworten gegen übliche Viren wie das humane Cytomegalievirus (CMV), das Epstein-Barr-Virus (EBV) oder das Influenzavirus, die auf dem immunologischen Gedächtnis des jeweiligen Probanden basierten. Sogar bei dem Einsatz der geringsten Dosis von 1 µg BNT162b2 konnte in der Mehrheit der Probanden eine starke Expansion der CD4+ und CD8+ T-Zellen beobachtet werden. Die Expression der Zytokine IFNγ und IL-2 sowie geringe Expressionslevel von IL-4 in den durch BNT162b2 induzierten CD4+ T-Zellen wiesen auf ein TH1-Profil hin. Die CD8+ T-Zell-Antworten richteten sich gegen eine Vielzahl von verschiedenen Regionen des Spike-Proteins. Mittels molekularbiologischer Methoden konnten verschiedene Epitope identifiziert werden, die von den BNT162b2-generierten CD8+ T-Zellen erkannt wurden.
Die unterschiedlichen Zellen sowie Wirkweisen des adaptiven Immunsystems erfüllen bei der Bekämpfung viraler Infektionen komplementäre Rollen. An vorderster Front bieten zunächst neutralisierende Antikörper Schutz. Die CD8+ T-Zellen tragen zur Beseitigung des Virus bei, indem sie intrazelluläre Bereiche adressieren, die für neutralisierende Antikörper nicht zugänglich sind. Antigen-spezifische CD4+ T-Zellen haben die Aufgabe, weitere Immunantworten zu koordinieren sowie die Entstehung eines immunologischen Gedächtnisses zu unterstützen. Daher wird die detaillierte Charakterisierung der zellulären Immunantworten wichtig sein, die zellulären Immunantworten genau zu untersuchen, um die Mechanismen zu verstehen, die zum Schutz vor SARS-CoV-2 beitragen.
Aktuell hat BNT162b2, der COVID-19-Impfstoffkandidat von Pfizer und BioNTech, die Genehmigung oder Notfallzulassung bei Personen ab dem 16. Lebensjahr in den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Bahrain, Kanada, Saudi-Arabien und Mexiko erhalten. Außerdem haben beide Unternehmen einen finalen Antrag auf bedingte Zulassung (Conditional Marketing Authorization Application; CA) im Anschluss an die laufenden rollierenden Einreichungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und anderen Zulassungsbehörden weltweit gestellt.
ZULASSUNG IN DEN VEREINIGTEN STAATEN: Der Impfstoff von Pfizer und BioNTech darf unter den Bestimmungen der Notfallzulassung (EUA) für die aktive Immunisierung von Personen, die 16 Jahre oder älter sind, verwendet werden, um einer durch das SARS-CoV-2 (severe acute respiratory syndrome coronavirus 2) verursachten COVID-19 (Coronavirus disease 2019)-Erkrankung vorzubeugen.
WICHTIGE SICHERHEITSINFORMATION (VEREINIGTE STAATEN): •Der COVID-19-Impfstoff von Pfizer und BioNTech sollte nicht Personen mit einer bekannten Krankheitsgeschichte schwerer allergischer Reaktionen (z.B. Anaphylaxie) gegen einen der Bestandteile des Pfizer-BioNTech-COVID-19-Impfstoffs verabreicht werden. •Sollte eine solche plötzliche allergische Reaktion nach Verabreichung des Pfizer-BioNTech-COVID-19-Impfstoffs auftreten, muss eine angemessene ärztliche Versorgung für die Behandlung einer akuten anaphylaktischen Reaktion sofort verfügbar sein. •Immunsupprimierte Personen, einschließlich Personen, die Immunsuppressiva erhalten, könnten eine verringerte Immunantwort auf den COVID-19-Impfstoff von Pfizer und BioNTech haben. •Der COVID-19-Imfpstoff von Pfizer und BioNTech schützt eventuell nicht alle Empfänger des Impfstoffs. •In klinischen Studien wurden folgende Nebenwirkungen für den Pfizer-BioNTech-COVID-19-Impfstoff in Teilnehmer im Alter von mindestens 16 Jahren beobachtet: Schmerzen an der Injektionsstelle (84,1 %), Erschöpfung (62,9 %), Kopfschmerzen (55,1 %), Muskelschmerzen (38,3 %), Schüttelfrost (31,9 %), Gelenkschmerzen (23,6 %), Fieber (14,2 %) und Lymphadenopathie (0,3 %). •Schwere allergische Reaktionen wurden nach der Verabreichung des Pfizer-BioNTech-Impfstoffs während der breitangelegten Impfung außerhalb der klinischen Studien beobachtet. Weitere, eventuell auch schwere Nebenwirkungen könnten auch erst bei einem großflächigen Einsatz des Pfizer-BioNTech-COVID-19-Impfstoffs in Erscheinung treten. •Die bisher verfügbaren Daten zum Pfizer-BioNTech-COVID-19-Impfstoff sind unzureichend, um eine Aussage zu den Risiken bei Schwangeren zu machen. •Es gibt keine ausreichend verfügbaren Daten zur Beurteilung der Auswirkungen des Pfizer-BioNTech-COVID-19-Impfstoff auf den gestillten Säugling oder die Milchproduktion/Milchabgabe. •Es sind keine Daten bezüglich der Austauschbarkeit des COVID-19-Impfstoffs von Pfizer und BioNTech mit anderen COVID-19-Impfstoffen verfügbar, um die vollständige Impfung abzuschließen. Personen, die die erste Dosis des Pfizer-BioNTech-COVID-19-Impfstoffs erhalten haben, sollten auch die zweite Dosis des Pfizer-BioNTech-COVID-19-Impfstoffs erhalten, um die vollständige Impfung abzuschließen. •Impfstoffanbieter müssen alle Nebenwirkungen gemäß des Merkblatts an VAERS unter https://vaers.hhs.gov/reportevent.html (oder unter der Telefonnummer 1-800-822-7967) und an Pfizer Inc. unter www.pfizersafetyreporting.com (oder der Telefonnummer 1-800-438-1985) melden. Die Meldungen sollten die Worte "Pfizer-BioNTech-COVID-19 Vaccine EUA" im Titel enthalten. •Impfstoffanbieter sollten das Merkblatt zu den verpflichtenden Anforderungen und Informationen für Geimpfte und Impfbetreuer sowie die vollständigen EUA-Verschreibungsinformationen zu den Anforderungen und Anweisungen für die Meldung von unerwünschten Nebenwirkungen und Fehlern bei der Impfstoffverabreichung lesen.
Das Emergency Use Authorization (EUA) Fact Sheet für Impfstoffanbieter und die EUA Full Prescribing Information sind unter folgendem Link verfügbar: www.cvdvaccine.com.
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