Einige Anleger werden sich die Frage nach dem perfekten Ausstieg aus ihrem PSI-Investment stellen. Ich bin der Meinung, dass die fetten Jahre der PSI-Aktionäre noch bevor stehen. Der beschlossene Atomausstieg mit sofortiger Stilllegung etlicher AKW´s wird PSI eine beschleunigte Sonderkonjunktur bescheren. Spätestens ab 2013 wird bei PSI eine mehrjährige Sonderkonjunktur für das Management der vorhandenen und geplanten Stromnetze einsetzen. Smart Grids und die verstärkte internationale Vernetzung sind außerdem klassische Zukunftsfelder in denen PSI aus seiner bisherigen Position gleich durchstarten wird. Fundamental wird PSI weiter anziehen, was höhere Bewertungsparameter rechtfertigt. Darüber hinaus wird eine Übernahme weiterhin das große Thema bleiben. Analog zur Hochtief-Übernahme durch ACS konnte ich mir vorstellen, dass sich Televent an PSI heranpirscht. Televent wurde jedoch durch Schneider Electric übernommen, was verdeutlicht, wie heiß der Übernahmemarkt für Smart-Grid-Unternehmen läuft. Da sich RWE strategisch neu ausrichten muss, betrachte ich das Unternehmen nun nicht mehr als Ankeraktionär. RWE könnte sich von PSI-Papieren trennen, wenn das Unternehmen Liquidität benötigt, wenn es durch Kompensation andere strategische Interessen realisieren kann oder wenn RWE selbst übernommen wird. Eine Kompensation wäre beispielsweise die Beteiligung ans Solarparks auf der iberischen Halbinsel, oder der Zugang zum spanischen Strommarkt im größeren Umfang, was Eon schon mal durch die geplante Endesa-Übernahme vergeblich versuchte. Der stetige Anstieg des Kurses ohne größere "Rebounds", die relative Stärke der PSI-Aktie zum Gesamtmarkt und die anscheinend verdeckten Aktienkäufe sind für mich Indikatoren, dass an einer PSI-Übernahme gearbeitet wird. Die entprechenden Anfragen an den Vorstand und dessen vager Hinweis, vorerst für die nächsten 2-3 Jahre eigenständig bleiben zu wollen, deuten darauf hin, dass PSI das Thema nicht vom Tisch bekommen wird. Gut für uns Aktionäre ist, dass eine feindliche Übernahme sehr schwer zu stemmen wäre. Den Grund dafür sehe ich hauptsächlich in den Mitarbeiteraktionären. Wenn aber ein lukratives und strategisch durchdachtes Paket vorläge, könnte ich mir die Zustimmung des Vorstandes vorstellen. Der Zeitpunkt wäre dann eher sekundär. Die Mitarbeiter würden unter Umständen zustimmen, weil sie in Dr. Schrimpf einen ehrlichen Vermittler zwischen den Interessen der Mitarbeiter und der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens sehen. Sinnvoll könnte eine Übernahme sein, wenn PSI Zugang zu neuen Kunden und Märkten bekäme. Global-Player könnten PSI-Software als weltweiten Standard anbieten. Synergien und eine herausragende Marktstellung im Zukunftssegment Smart-Grids könnten eine sicher nicht ganz billige Übernahme rechtfertigen. Ob mit Übernahme oder nicht, es läuft gut für PSI-Aktionäre. Von der fundamentalen Seite her erwarte ich einen guten Newsflow. |