Man braucht sich ja nur mal fragen, warum es Leute gibt, welche Geld in Bitcoins umtauschen.
Natürlich ist da eine Masse an Leuten, welche damit ihren Profit auf Geldbasis machen wollen, keine Frage, doch dies funktioniert halt nur, wenn es eine zunehmende Zahl an Leuten gibt, welche ihr Geld in Bitcoin umtauschen.
Warum aber sollte Jemand Geld in Bitcoin umtauschen und gar die Risiken sowie Schwankungen in Kauf nehmen? Da muss jedenfalls die Motivation sowie die fürsprechenden Argumente groß genug sein, damit Leute diesen Schritt gehen.
Die Motivation wiederum wird genährt von der ständigen übermäßigen Ausweitung der Schulden weltweit und die damit verbundenen zunehmenden kleinen Opfer, wie z.B. der Schuldenschnitt in Griechenland oder die Enteignung diverser Sparer in Zypern und einer Methodik, welche mittlerweile aus Regierungskreisen als legitime sinnvolle Maßnahme angesehen wird um der Schuldenprobleme Herr zu werden. Im Klartext bedeutet dies, dass vor allem der Mittelstand und vor allem kleine und mittelgroße Betriebe bluten müssen oder nun in anderen krisengeschüttelten Ländern um ihr Bargeld bangen müssen. Und da nützt es dann auch wenig, wenn man Geldkonten bis zu einer Höhe von 100.000€ sichert, wenn ein Mittelständler vielleicht ne Million auf der Kante hat und dann 90% des Bargeldes dann im Eimer sind.
Solche Ängste und reale Bedrohungen lassen relativieren die Risiken von Kursschwankungen beim Bitcoin, denn während das Geld auf dem Konto von der Solvenz einer einzelnen Bank abhängig ist, das Risiko eines Bankenflächenbrandes allgegenwärtig ist, bleiben die Bitcoins betragsmäßig stets erhalten und können über Konten intakter Banken stets wieder zurückgetauscht werden und selbst im Falle einer Währungsreform, bei der alle Geldvermögen mehr oder weniger obsolet werden, kann man den Bitcoin später eben in die neue Währung umtauschen.
All dies sind Gründe, welche für den Bitcoin sprechen und angesichts dieser Zustände ist es nicht verwunderlich, dass man mit dem Angebot einer dezentralen staatlich nicht regulierbaren Bezahlmöglichkeit auf offene Ohren und Türen trifft.
Dass dies natürlich den Eliten ein Dorn im Auge ist und man unter Umständen die bestehenden Geldsysteme weiter unter Druck setzen könnte, ist nachvollziehbar. Jedoch zeigt sich nun, inwieweit die Eliten die Gesetze und Grundrechte achten oder ob sie so wie ich vermute ihre hässliche Fratze nun zeigen müssen und ihre Macht entgegen geltender Gesetze und unter Mißachtung von Grundrechten sowie verfassungsrechtlichen Vorgaben durchsetzen.
Fakt ist, rein rechtlich betrachtet kann man den Handel des Bitcoin nicht verbieten ohne dabei in die Grundrechte einzugreifen, denn es gibt keinerlei Grundlage, auf der man ein Verbot begründen könnte. Die häufig genannten Gründe wie Geldwäsche sind insofern unhaltbar, dass Geldwäsche im großen Stile mit Bargeld oder EMs vollzogen wird, man dann ja auch Bargeld und EMs verbieten müsste. Ein weiterer Grund ist der Schutz der Anleger vor einem "Schneeballsystem". Auch dies ist absurd, denn hierzu müsste man ein Schneeballsystem nachweisen können, was man jedoch nicht kann, da der Wert des Bitcoin durch eine Marktpreisbildung zustande kommt und hier kein Initiator und Profiteur mit den Einkünften die Gewinne der Anderen finanziert, so wie es teils durch Bitcoinbanken oder Bitcoinfonds schon gemacht wurde aber sich das Problem letztendlich selbst aufgelöst bzw. auskorrigiert hat. D.h. es gibt hier zwar sicherlich frühe Investoren, welche von Kurssteigerungen profitieren, jedoch ist dies tagtäglich auch an der Börse der Fall, dass frühe Investoren eben überdimensional profitieren.
Tja und dann ist da noch die Umsetzung eines Verbotes. Um die Schöpfung neuer Bitcoins zu verbieten, müsste man im grunde das Internet abschalten oder rigoros zensieren und überwachen, was wieder nur unter Brechen von Grundrechten und Gesetzen möglich sein wird. Und angenommen die USA würde einen solchen Schritt gehen, so würden Bitcoins eben in Russland, Arika oder Asien geschöpft. Ob die USA dann damit leben wollen, dass ihnen dann viele Milliarden an Werten durch die Lappen gehen ist fraglich.
Fazit: Ein Verbot des Bitcoin ist nur unter Nichteinhaltung von Gesetzen sowie Verfassungen durchsetzbar. Fraglich aber ist, inwieweit alle Staaten und Regierungen hier zeitnah an einem Strang ziehen und Gesetze gemeinschaftlich brechen, andernfalls flüchtet der Tauschhandel eben in Regionen in denen der Tausch erlaubt ist. |