Viel habe ich gelesenen über die Alternative für Deutschland. Und da ich dazu neige mir Quellen direkt anzusehen mal die Homepage dieser Firma für Alternativbetrieb – dort lesen ich: „Wir fordern eine geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes. Deutschland braucht den Euro nicht. Anderen Ländern schadet der Euro. Wir fordern die Wiedereinführung nationaler Währungen oder die Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde. Die Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein.“
Aber nirgends habe ich gelesen, wie das genau funktionieren soll – und welche Folgen (VWL-Prof. Schröder nannte das gerne Klapperatismus) wirtschaftlicher Art die Wiedereinführung der DM haben wird.
Wir sind wieder in der Ebene des dumpfen Stammtisches – alle nicken und finden den Euro blöd – vielleicht auch genau die Leute, die den Euro auch irgendwie gut finden – Zwiedenken eben.
Also ich versuche die Geschehnisse zu entwickeln – wer das anders sieht, kann entsprechende Anmerkungen veröffentlichen. Annahmen habe ich explizit kenntlich gemacht.
Und wenn man dann die Folgen des Handelns absehen kann, vermag man etwas fundierter zu entscheiden, was denn eine Alternative sei.
Zudem setze ich voraus, dass Deutschland die juristische Möglichkeit hat, aus dem Euro auszusteigen.
So könnte es laufen:
(1) Deutschland erklärt seinen Euro-Austritt – es wird die Neu-Alte-DM (NA-DM) eingeführt bzw. die Einführung wird verkündet.
(2) Es wird ein Umrechnungskursfestgelegt.
(3) Per Stichtag wird umgestellt.
Bis jetzt befinden wir uns auf halbwegs sicheren Boden – jetzt ist die Frage ob die anderen Länder auch aussteigen – oder ob ohne die bösen Deutschen alle anderen Bock drauf haben, im Euro zu bleiben (Modell Soros).
Bleiben wir der Einfachheit mal beim Modell Soros (Annahme 1).
Interessant, wie Forderungen gegen jetzt Währungsausland umgerechnet werden – oder bleiben das Euro-Forderungen?
Keiner weiß, wie sich der Wechselkurs NA-DM zu Rest-Euro entwickelt. Ich vermute mal (Annahme 2), dass die NA-DM aufwertet.
(4) Das bedeutet, dass Export für den im Ausland sitzenden Käufer teurere werden – also folglich nominal abnehmen wird – die Importe aber günstiger werden – also zunehmen werden.
(5) Der Überschuss in der Leistungsbilanz wird folglich abnehmen.
(6) Im exportorientierten, industriellen Deutschland wird c.p. die Arbeitslosigkeit steigen.
(7) Wenn kein Überschuss in der Leistungsbilanz da ist, muss er auch nicht über die Zahlungsbilanz abgebaut werden, d.h. die geldgetriebene Einflussnahme im Ausland sinkt.
Das alles hört sich m.E. nicht allzu fein an für uns. Die Stabilisierung und ein fröhliches „weiter so“ finde ich erfreulicher.
Aber vielleicht habe ich irgendwie im ökonomischen Klapperatismus einen Fehler drinnen? |