Hardware
Computer
Hier profitiert Apple weiterhin vom Umstieg auf Intel-Prozessoren, die Produktpipeline von Intel sieht vielversprechend aus, um damit attraktive Mac-Hardware anbieten zu können. Dennoch wird Apple weiter im hochpreisigen Segment zu finden sein, der Umstieg bedeutet keine Zuwendung zum Billigmarkt. Das garantiert zwar hohe Margen begrenzt aber natürlich auch die Absatzzahlen.
Trotzdem ist bei den Computerverkäufen mit Zuwächsen zu rechnen. Zum einen wurden im Vorfeld des Umstiegs in Erwartung der neuen Generation weniger Rechner der alten Modellreihen gekauft - ein Teil der Kundschaft sitzt also auf aufzurüstender Hardware und wird diese nach und nach ersetzen, wenn sich in der nächsten Zeit zeigt, dass der Umstieg risikofrei ist. Die ersten Erfahrungen mit Intel-Macs zeigen, dass der Umstieg reibungslos verläuft, einzig auf der Softwareseite gibt es noch Nachholbedarf: Einige der namhaften Hersteller kommen erst in den nächsten Monaten oder gar Anfang 2007 (z.B. Adobe) mit Intel-Mac-Versionen ihrer Software auf den Markt.
Theoretisch hat Apple auch die Möglichkeit, auf Prozessoren von AMD umzusteigen, da diese Intel-kompatibel sind. Sicherlich hat man zumindest für die nächste Zeit aber mit Intel ein 'Intel-only'-Abkommen geschlossen, auf lange Sicht hat man aber nach langer Abhängigkeit von IBM und Mototrola als Prozessorlieferanten zusätzliche Flexibilität.
Weitere Phantasie eröffnet die neue Möglichkeit, Windows auf Apple-Computern zu installieren. Die Veröffentlichung der dazu nötigen Software 'BootCamp' ging im großen Stil durch die Presse und sorgte für einen Kurssprung der Apple-Aktie um 10%. Diese Gewinne wurden seither jedoch wieder gänzlich abgegeben. Es wird für wahrscheinlich gehalten, dass Apple neue Kunden gewinnen kann, da der Umstieg von Windows auf Mac OS durch BootCamp deutlich vereinfacht wird: Benutzer können zuerst noch Windows und dessen Programme weiterverwenden und nach und nach auf Mac OS umsteigen. Ein daraus resultierendes Ansteigen des Marktanteils ist demnach wahrscheinlich, Analysten rechnen hier je Prozent Marktanteil mit USD 2 Mrd zusäzlichem Umsatz pro Jahr. Derzeit liegt der Marktanteil bei Computern in den USA im Bereich von 3,6 Prozent, weltweit nur bei 2 Prozent. Allerdings wächst Apple weiterhin schneller als die Konkurrenz.
Auch der Trend zum Computer im Wohnzimmer wird nicht an Apple vorbeigehen. Mit der Software FrontRow (kleine Demo auf
http://www.apple.com/de/macbookpro/frontrow.html - klickt links mal auf 'Musik', 'Fotos', sieht sehr schön aus.) rüstet man sich schon für den Einsatz des Mac als Medien-Jongleur für Fotos, Musik und Filme. Zukünftige Entwicklungen in diese Richtung könnten den Hardware-Absatz beflügeln. Hier ist allerdings nichts offiziell angekündigt. Mit den aktuellen Produkten ist man im Unterhaltungs-Bereich aber schon bestens aufgestellt. Das finden auch die Analysten von S&P, sie rechnen damit für 2008/09.
Links:Marktanteil und iPodS&P AnalystenmeinungFrontRowkommende HardwareiPod
Der iPod war das Zugpferd der Kurssteigerungen der letzten Zeit, schlechte Nachrichten können sich hier schnell auf den Kurs auswirken (positive aber ebenso).
Ein Risiko ist die Patent-Klage von Creative, die zum Ziel hat, den Verkauf von iPods in Nordamerika zu stoppen, was natürlich fatal wäre. Es wird gemeinhin aber für äußerst unwahrscheinlich gehalten, das Creative damit Erfolg hat, zudem wurde Creative im Gegenzug von Apple ebenfalls verklagt. Der Ausgang der Verfahren ist unklar, man rechnet mit langwierigen Verfahren, die sich über Jahre hinziehen könnten. Auf Grund der involvierten Kosten geht man davon aus, dass die ganze Angelegenheit für Creative gefährlicher ist als für Apple.
Ein weiteres Risiko, das ich zunächst nur kurzfristig für den Kurs der Aktie, nicht für den Erfolg des Produktes iPod sehe, sind die anhaltenden Gerüchte um ein Konkurrenzprodukt von Microsoft. Ob, wann und mit welchem Erfolg Microsoft in den Musikmarkt einsteigen wird ist völlig unklar.
Links:Apple vs. CreativeiPod-Konkurrenz von MicrosoftBootCamp