Mit einem guten Monat Abstand, betrachte ich den zweiten EndoTAG1-Deal, heute durchaus positiver: 1. Zunächst ist die Phase III für Medigene voll finanziert und kann endlich starten. 2. Die Gelder aus der kleinen KE bieten für Medigene insgesamt auch etwas mehr Zeit und reduzieren damit bis 2015 den Druck für weitere Deals. Sie sind aber selbst nicht ausreichend, um z.B. parallel RhuDex-PBC durchzufinanzieren. 3. Für mich als Altaktionär entscheidend: vor dem Sinphar/SynCore Einstieg, war - ausser dem AR-Vorsitzenden Winnacker (zukünftig Domdey) - bislang kein Management-Mitglied ernsthaft in Medigene investiert! Insofern entsteht Dank des EndoTAG-Deals - und insbesondere mit der kommenden Wahl von Dr. Lee in den Aufsichtsrat - jetzt ein gewisser Anreiz aus dem Mangement-Team: (a) nicht leichtfertig und um jeden Preis per KE die Anteile der Altaktionäre zu verwässern und stattdessen entweder
(b) den Kurswert angemessen zu steigern (was somit nicht nur das angegebene, sondern auch das tatsächliche Motiv für den 4:1 Reverse Split sein mag und dann damit, indirekt, die PIII für Sinphar zu refinanzieren), sodass mit einer eventuell nochmal notwendigen KE eine kleinere Verwässerung oder aber mehr Kapital hereinkommt
(c) oder andere Finanzierungsquellen zu erschliessen: z,B. eine Wandel-Anleihe oder ähnliches (hier ein echter Vorteil des Reverse-Split, bis zu 30 Millionen Schulden machen zu können, die dann Rhudex-PBC und EndoTAG-1-TNBC durchfinanzieren), ein baldiger/frühzeitiger Lizenz-Deal für RhuDex z.B. mit Sigma-Tau, ein Verkauf von zukünftigen Lizenzeinnahmen an Finanzinvestoren alà Cohen (Oracea, Veregen) oder -aktuell - notfalls eine frühzeitige Monetarisierung des Immunocore-Anteils. 4. Schliesslich ist Medigene durch den Deal aber auch attraktiver für M&A geworden: Wo bekommt man sonst ein finanziertes Phase III Medikament in Blockbuster-Indikationen TNBC/BSDK plus ein Medikament am Markt plus RhuDex Phase II in RA plus Orphane Anwendungen plus AAVLP als mögliche Platfform plus weitere interessante Phase I Beteiligungen Immunocore/Catherex.
Und das noch zu einem Schnäppchen-Preis von vielleicht 200 - 300 Millionen Euro? Dies kann z.B. für ein anderes Biotech-Unternehmen, mit einer eher mittel-/langfristigen Pipeline (ich denke an MOR oder US-Biotechs mit Cash) oder aber auch für einen Merger unter Gleichen (4SC, Wilex) oder sogar einen Kauf durch Big-Pharma (Bayer, Pfizer, Lilly?) interessant sein. (Das Medigene Cashpolster von aktuell noch rund 20 Millionen Euro tut dem sicher keinen Abbruch und könnte anstehende Entscheidungen sogar beschleunigen.) 5. Letzte - für mich sicher auch attraktive - neue Option/Vision: Medigene als Sinphars Vorposten in den Westen. Vielleicht sogar als Asien/Europa-BioTech-Drei-Gestirn aus Sigma-Tau, Sinphar/SynCore und Medigene. Die tatsächliche Strategie und Zukunftsperspektive ist aber vom Management - außer der (für die Altaktionäre am wenigsten attraktiven) "Merger unter Gleichen"-Option in dem ominösen Aufmischer-Interview von FM http://www.epvantage.com/Universal/View.aspx?type=Story&id=435760 - offiziell nicht klar vertreten worden. Genau diese Klarheit würde aber ein Medigene Langfrist-Investment dringend brauchen. Meine Aufforderung an den Vorstand FM/PLD und den AR: bringt nach der erfolgreichen Pflicht der letzten 5 Jahre, nun endlich einen gescheiten, transparenten 5-Jahresplan für die kommende Kür, damit wir Eure Pläne für Medigene zu den unserigen machen können oder halt nicht. Dann ist auch ein Reverse-Split unter Umständen kein Problem mehr! Meine Meinung - Keine Empfehlung (ausser dieser an das Medigene Management)! |