Dein Argument gegen SLs bei steuerfreien Alt-Aktien verstehe ich zwar, grundsätzlich sind aber SLs sehr wohl eine risikomindernde Maßnahme. Ich mache das meistens, mache aber wohl den Fehler, dass ich mit SLs meistens erst anfange, wenn ich im Plus bin. Vor allem bei Derivaten, die im Minus sind, geht das immer wieder mal schief und führt zu Totalverlust. Wenn z.B. so ein Ding 50% oder weniger im Minus ist, neige ich dazu, zu hoffen, dass es sich erholt, was ein SL ja vorzeitig verhindern könnte. Wenn es 75% im Minus ist, sage ich mir, jetzt ist es eh wurscht, also Augen zu und durch. Wie immer ist die größte Kunst, im richtigen Moment auszusteigen. Eine Kunst, die ich immer noch nicht beherrsche.
Klar kann man sich SLs auch bloß mental, also nicht als ordentliche Verkaufsorders setzen. Dazu muss man aber Zeit haben und praktisch permanent Kurse beobachten. Das kann ich meistens. Trotzdem bin ich aber nicht besonders gut in dieser Disziplin. Wenn mein mentaler SL erreicht ist, denke ich dann: "Oh Mann, ein bisschen warten wir noch, wird schon noch besser werden". Weil diese SL-Fragen aber meistens nur in hektischen Zeiten wie momentan mit heftigen Kursbewegungen eine Rolle spielen, geht das dann oft schief, weil die Hoffnung eben nicht eintrifft, sondern der Kurs glatt durch den mentalen SL fällt.
Ein schönes positives Beispiel sind meine Infineon (das hast du auch soweit ich weiß) Long-KOs, die heute früh per regulärem SL und 187%-Gewinn (vor St.) seit Mitte Dez.14 verkauft wurden. Vor zwei Tagen hatten die noch 249% Gewinn. So gesehen, ist der SL-Verkauf also ein Unglück. Andererseits kein Grund zur Klage im Sinne von: "Spatz in der Hand, Taube auf dem Dach". Habe übrigens einen anderen, engeren Long-KO gleich wieder nachgekauft. |