Wenn der (operative) Gewinn der Allianz zu 2019 um ~ 20% gestiegen ist ... und die Auschüttungsssumme - bei einer angenommenen Dividende 11,00€ - nur um ~ 12% steigen würde, ist es falsch von einer "überproportionalen Ausschüttung" zu sprechen - genau das Gegenteil ist der Fall! Es würde sich um eine UNTERproportionale Ausschüttungsanhebung handeln! ...
Hält die Allianz an ihrer konsequenten Ausschüttungspolitik fest, müsste man sogar 12€ ausschütten! (in meiner "Dividenden-Prognose" ist also bereits ein "Abschlag" wegen der US-Klagen enthalten!)
Zudem stehen "bis zu 6 Mrd. USD" an Schadenersatzforderungen im Raum. Das die Allianz diese Summe in voller Höhe wird zahlen müssen, ist sehr unwahrscheinlich. Es wird wohl auf einen Vergleich hinauslaufen, der sich im niedrigen einstelligen Mrd.-Bereich einpendeln wird, wobei hier nicht die letztliche "Höhe" das Problem ist, sondern die Unsicherheit darüber, die die Aktie belastet! Zudem handelt es sich hier um eine "selbstverschuldete Sonderbelastung" ...
Das Management wird "niemals" (ich halte das für definitiv ausgeschlossen!) die eigenen Aktionäre "für Schäden/Fehler bestrafen, die die eigenen Fondsmanager zu verantworten hatten". Damit würde man sich nämlich den (zusätzlichen) Zorn der Aktionäre auf sich ziehen !! Das wird das Management unter allen Umständen vermeiden (schon aus Eigeninteresse)
Die Allianz hat 2021 operativ ein Rekordergebnis eingefahren ... und 2019 bei weitem übertroffen !! Das Management wird die Dividende daher auch kräftig anheben !!!
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Da das "Damoklesschwert" (US-Klagen) noch da ist, sehe ich den "Fair-Value" der Aktie weiterhin in einer Spanne von 210€ - 230€ ... solbald das Thema durch ist (und da ist es "egal" ob man letztlich nun 2 Mrd. oder 4 Mrd. USD zahlen muss - HAUPTSACHE die "Unsicherheit" ist weg!) sehe ich die Aktie wieder zwischen 220€ - 240€ als "fair bewertet" an ...
Hat "die Allianz-Aktie ein mittelfristiges Potenzial bis 250€ ?" ... natürlich hat sie das! ;-)
Das Börsengeflüster |