Königsweg „aussitzen“?
Nichts tun, kann manchmal schwerer sein, als zu handeln. „Action bias“ wird dieses Symptom allgemein bezeichnet. Das Gefühl, dass man handeln muss, um die aktuelle Situation zu verbessern. Die Wahrheit ist aber: Manchmal ist nicht handeln die bessere Wahl. Häufig wird die Option nur übersehen. Nachteil kann natürlich sein, dass das Kapital über lange Zeit gebunden ist — aber war uns das mit dem Kauf von Aktien nicht ohnehin schon klar?
Ich persönlich empfehle „aussitzen“, weil es meist die richtige Entscheidung ist. Sie hat verschiedene Vorteile:
Geringe Kosten. Wer einmal eine Aktie gekauft hat, kann diese ohne zusätzliche Gebühren im Depot liegen lassen. Häufig bekommt man in der Zeit sogar noch eine Dividende gut geschrieben und wird damit fürs nichts tun bezahlt. Dieser Effekt wird in der Dividenden-Strategie ausgenutzt. Du erhälst dir die Chancen auf den Kursanstieg. Eine Börsenweisheit sagt: „Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen.“ Der Grund? Häufig folgt die Erholungsphase überraschend und gerade die Kurswende bringt kurzfristig hohe Kurssprünge. Wer aussteigt, verpasst diese Sprünge meistens oder erzeugt doppelte Transaktionskosten (ein Verkauf + ein Kauf) |