Wenn das nicht wichtig für Nordex ist, dann weiß ich auch nicht! Hier wird ne Menge Kapital die nächsten Jahre fließen und die Energieriesen werden nachziehen müssen. Stellt euch mal vor, jedes 2. Dorf in Deutschland würde mindestens 1 Windrad bauen! www.abendblatt.de/region/pinneberg/article1913168/...d-und-Sonne.html Uetersen setzt auf Wind und Sonne Michael Rahn Erstes Stadtwerk im Kreis Pinneberg bezieht seinen Strom zu 100 Prozent von Anlagen in der Stadt Kreis Pinneberg. Das jüngste Stadtwerk im Kreis Pinneberg ist zugleich das Einzige, das seinen Strombedarf komplett aus regenerativer Energie beziehen kann, die ortsnah produziert wird. Uetersen hat alle Anteile aus dem herkömmlichen Energiemarkt mit Atom- und Kohlekraft verkauft und sich komplett an den Windpark Uetersen gebunden. Manfred Tietje, Geschäftsführer der Uetersener Stadtwerke, strahlt und verkündet stolz: "Wir liefern ab 1. Juli wirklich atom- und CO2-freien Strom." Auch Rosemarie Rübsamen, Geschäftsführerin der Strom aus Wind Betriebsgesellschaft, lächelt. "Wir sind am Ziel angekommen, erneuerbare Energien auf dem Markt einzuführen." Zehn Jahre ist es her, dass die Physikerin und ehemalige grüne Energieexpertin Rosemarie Rübsamen den Windpark mit sechs kleinen Anlagen in der Marsch vor Uetersen einweihte. Theoretisch könnten die Windräder drei Viertel des kompletten Bedarfs in Uetersen abdecken. Zurzeit versorgen die Stadtwerke in der Rosenstadt etwa 30 Prozent aller Haushalte mit Strom. "Das wird mehr werden", sagt Sabine Lankau, Mitglied des Aufsichtsrats der Stadtwerke, optimistisch. Sollten sich tatsächlich alle Uetersener Privathaushalte und Betriebe den Stadtwerken anschließen, müssten zwei neue Windanlagen errichtet werden. "Wir sind dazu bereit", sagt Windstrom-Geschäftsführerin Rübsamen. Doch dazu müsste die Stadt ihren Bebauungsplan verändern - in der Vergangenheit gab es dafür keine politische Mehrheit. Im Zuge der Neuorientierung auf dem Energiemarkt nach der Reaktorkatastrophe in Japan sind auch die anderen Stadtwerke im Kreis Pinneberg aktiv. Die Elmshorner Stadtwerke haben sich das Ziel gesetzt, bis 2025 drei Viertel des Stroms aus eigenen regenerativen Quellen zu erzeugen. Bis dahin sichern sich die Elmshorner wie auch die meisten anderen Stadtwerke ihre wachsenden Ökostromanteile zumeist über Zertifikate. Damit wird auf dem großen Energiemarkt virtuell beispielsweise Wasserkraft aus Österreich mit dem Stromverbrauch verrechnet. Umstritten ist allerdings, wieweit die Umwidmung den Ausbau umweltschonender Technologien fördert. "Der Begriff Ökostrom ist rechtlich nicht definiert", sagt Klaus Bückner, Energieberater der Verbraucherzentrale. "Diese Grauzone nutzen viele Energieanbieter und schichten lediglich vorhandene Strommengen um oder erwerben sogenannte RECS-Zertifikate. So lässt sich deutscher Kohle- oder Atomstrom ganz legal in Ökostrom umetikettieren." Henning Fuchs, Chef der Pinneberger Stadtwerke, legte vor Kurzem ebenfalls die Finger in die Wunde. Er spricht von einer "Mogelpackung". Bei den Zertifikaten gehe es nur um einen Bezeichnungs- und keinen Stromhandel. "Rein physikalisch kommt in jedem Haushalt in Norddeutschland auch weiterhin ein Strom-Mix an mit einem hohen Anteil von Atomenergie", sagt Fuchs. Pinneberg würde so ein fragwürdiges Etikett 100 000 Euro pro Jahr mehr kosten. Verbraucherberater Klaus Bückner rät, bei Ökostromanbietern darauf zu achten, dass der Anbieter in den Ausbau der erneuerbaren Energien investiert, keine zusätzlichen Stromtarife auf Atomstrom- oder Kohlekraftwerks-Basis anbietet und nicht mit Strom aus solchen Quellen handelt. Laut Verbraucherzentrale entsprechen nur vier Ökostromanbieter diesen Vorgaben: Elektrizitätswerke Schönau, LichtBlick, Greenpeace Energy und Naturstrom. Das, so betont Pinnebergs Stadtwerkechef, werde auch mit seinem Ökostromprodukt "energreen" geschafft. Wer sich bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale informieren will, hat in Pinneberg am Donnerstag, 16. Juni, in der Kreisverwaltung Gelegenheit. Anmeldung: 04101/212-108. Weitere Infos über Ökostromtarife im Internet. Kurios: Uetersens Stadtwerke werden ab 1. Juli für ihre Ökostromkunden den Preis senken. Dann gibt es nur noch einen Tarif für alle Kunden, denn dank des Nachweises, dass mehr als die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien stammt, fällt die Abgabe nach dem Energieeinspeisungsgesetz von 3,5 Cent pro Kilowattstunde weg - vorausgesetzt die Politik ändert nicht wieder die Bedingungen. www.verifox.de |