Wie in meinem letzten Post vermutet, haben die Shorties die Gunst des liquiditätsschwachen Feiertagshandels beinhart ausgenutzt und nun auch noch die SMA38 (6,87 €) und SMA50 (6,73 €) mustergültig abgeholt. Bei 6,68 € war dann vorerst Feierabend...
Ich habe bei 6,694 € nochmal zugeschlagen. Und auch meine Knockout Position in HS8C1T weiter aufgestockt. Wenn der Kurs im Bereich 6,60 € tatsächlich ein weiteres Mal nach oben dreht (morgen ist ja wieder mal Freitag...) wäre das natürlich fein.
Der RSI14 bei aktuell 40,1 gibt indes noch keine Entwarnung in Sachen Ende der Shortattacke... Auf die feiertagswütigen Deutschen war bei Evotec heute jedenfalls einmal mehr Verlass. Im Grunde muss auch jedem klar sein, dass sich die Trump Regierung in Sachen Zöllen nicht von einem Bundesrichter in die Suppe spucken lässt.
Was in der Tat traurig ist, ist die Selbstentmachtung der US Kongressmitglieder. Da muss erst ein Bundesrichter die Feststellung treffen, dass verfassungsgemäß nur der Kongress Zollpolitik betreiben darf... Unfassbar die Geschwindigkeit des Demokratieabbaus in den Vereinigten Staaten..
Für Evotec dank eigener US Produktionsstätte war die Zolldiskussion im Grunde ein Nonevent... der Demokratieabbau und die damit einhergehende Unberechenbarkeit der US Legislative und Exekutive hingegen könnten den Wert des US Geschäfts deutlich belasten...
Umso mehr muss Evotec in Sachen Kosteneffizienz und Profitabilität endlich klotzen, wo bisher allenfalls gekleckert wurde. Unprofitable Geschäftsmodelle, finanzielle Schwäche und damit einhergehende Unsicherheit werden vom Markt in unruhigen Zeiten besonders hart abgestraft.
Evotec braucht einen weißen Ritter. Möge sich doch bitte endlich ein Investor erbarmen und diesem endlosen Trauerspiel durch ein vernünftiges Übernahmeangebot ein Ende setzen! Aus eigener Kraft schafft Evo es offensichtlich nicht, die Kosten radikal zu kürzen und das Unternehmen radikal auf Profitabilität auszurichten.
Ein Auftragsforscher mit laufenden Verlusten... im Konzernverbund wäre so etwas undenkbar, wegen auf Cost-Plus-Basis angelegter Verrechnungspreise für Routineunternehmen...
Noch eine Anmerkung zum JPOD in Toulouse... im Forum wurde gefragt, weshalb das Hochfahren des neuen JPODS in Q1 keine nennenswerten Umsätze ergab...
Offenbar verwechselt da jemand eine Biotech-Produktionsstätte mit einer Autoproduktion o.ä... Bevor eine kommerzielle Nutzung des JPODs möglich ist, muss die Produktion auf Herz und Nieren getestet werden... der Hochlauf funktioniert demnach nicht wie im Tesla Werk Grünheide...
Es war von vornherein klar kommuniziert, dass eine kommerzielle Nutzung des JPODs frühestens Ende Q2 / Anfang Q3 2025 möglich ist. Bis dahin erzielt Evotec allenfalls Witzumsätze bei hohen Anlaufkosten, sprich auch Q2 25 wird tiefrote Zahlen und vergleichsweise schwache Umsätze sehen... Man hat leider den Eindruck, dass viele Aktionäre absolut keine Vorstellung von der betriebswirtschaftlichen Realität des Unternehmens haben, in dem sie investiert sind. Das dürfte einer der wesentlichen Gründe sein, warum Charttrader, Algos und Shortseller hier ein so unfassbar leichtes Spiel haben und den Kurs nach Belieben manipulieren können.
Nicht umsonst gelten Biotechaktien als ausschließlich für besonders risikobewusste Anleger und Private Equity Investoren geeignet, die sich mit dem Geschäftsmodell und der Cashflowstruktur eines Biotechunternehmens intensiv beschäftigen und generell langfristig orientiert anlegen. Wer bei einem Biotechunternehmen unterstellt, man könne ein unprofitables Geschäftsmodell mal eben über Nacht in eine Cashcow verwandeln, hat einfach keine Ahnung. Evotec hat jahrelang das Motto Wachstum um jeden Preis verfolgt und dementsprechend unzählige niedrigmargige Projekte angenommen, in der Hoffnung, irgendwo in der Masse rein zufällig den Jackpot zu knacken.. Die bittere Realität war, dass Big Pharma ganz genau weiß, warum man bestimmte Forschungs- und Entwicklungsprojekte an einen Auftragsforscher auslagert... Außer Spesen nichts gewesen... |