Wieder mal der übliche Gedankengang in Crash-Foren: - Das Ende der Wirtschaft/Welt oder des Weltfriedens steht unmittelbar vor der Tür!!!
Aber ist es wirklich so? Also die Presse verkauft nun einmal besser schlechte als gute Nachrichten. Also sollte man sich nicht wundern, wenn immer alles schlecht geredet wird. Das gleiche gilt auch für seriös erscheinende Bücher auf dem Markt. Auch hier verkauft sich in diesen Zeiten eine Crash-Ankündigung besser als ein "Alles ist gut"-Buch.
Natürlich sehe auch ich an jeder Ecke gefahren: - Immer mehr nationalistische Politiker - Konzerne werden immer mächtiger - Die Geldflut steigt von einem Rekord zum nächsten
Aber: 1. Wer kann mir versichern, dass dieser Wahnsinn kurzfristig aufhört? Die USA sind aus meiner Sicht seit Jahrzehnten Hoffnungslos verschuldet. Wer aber auf den Crash gesetzt hat wird schon viel Geld verloren haben. 2. Politiker müssen sich immer an der Realität messen lassen. Wenn Trump die Grenzen zumacht, dann hat er ein Riesenproblem. Gerade die USA leben doch auf Pump. Nur dort wird Konsum als Wirtschaftsleistung bewertet, bezahlt mit einem Außenhandelsdefizit. Was soll Trump hier für uns noch verschlechtern? 3. Wenn die Eurozone völlig überschuldet ist, was bedeutet es dann für mein Geld? Das Fazit der Schuldenkrise ist eigentlich, dass das Geld weg ist. Das bedeutet, dass sämtliche Sparguthaben und Rentenverträge nicht den Wert haben, der drauf steht. Ob wir noch einen Schuldencrash sehen oder ob wir mit Inflation enteignet werden, wird sich noch zeigen. 4. Was sind die Alternativen zu Aktien? Aktien sind wie Immobilien usw. Sachwerte. Und wenn bei Immobilien teilweise Preise wie die 40- oder 50-fache Jahresmiete gezahlt werden, darf man bei Aktien auch ein höheres KGV oder niedrigere Dividenden in Kauf nehmen. Die Alternative Zinsen hat sich im Vergleich ja auch deutlich verschlechtert. 5. Warum glaubt eigentlich jeder die Weltwirtschaft zu verstehen. Ich verstehe teilweise einfache Bilanzen nicht, trotzdem diskutiere auch ich munter zur Weltpolitik mit.
Das Ende der Welt erwarte ich jedenfalls nicht. Und schon gar nicht würde ich darauf wetten. Aber irgendwie glaubt immer jede Generation, dass das Ende der Welt unmittelbar bevorsteht.
Sehr schönes Beispiel: In den 70er-Jahren wurde schon einmal der Klimawandel vorausgesagt! Allerdings war die Diagnose hier eine kommende Eiszeit.
Der Euro wird aus meiner Sicht erst entwerten, wenn die Bürger nicht mehr an den Wert des Euros glauben. So funktioniert es beim Dollar auch. Wenn als plötzlich ein Händler kein Geld mehr annimmt und nur noch Devisen/Gold/Zigaretten akzeptiert, dann sollte man sich Gedanken machen.
An der Börse wird es erst deutlich negativer, wenn die Zinsen wieder steigen. Aktuell bin ich hier neutral, wobei ich lieber Aktien halte als nur den Kurssteigerungen zuzuschauen. |