Morgan-Stanley-Fonds droht Milliardenverlust Es wäre ein Rekordminus: 5,4 Mrd. $ könnten die US-Bank und weitere Anleger laut einem Zeitungsbericht durch misslungene Gebäude-Investments verlieren. Ein Sorgenkind ist der Sitz der Europäischen Zentralbank in Frankfurt. ANZEIGE
Ein 8,8 Mrd. $ schwerer Immobilien-Fonds der Wall-Street-Bank Morgan Stanley droht einem Zeitungsbericht zufolge wegen misslungener Investments wahrscheinlich ein Verlust von rund zwei Drittel des Geldes oder 5,4 Mrd. $.Mehr zum Thema Immobilienverkauf Royal Bank erleichtert Morgan Stanley Jobs für Wertpapierhändler Morgan Stanley bläst zum Angriff Quartalsergebnis Morgan Stanley enttäuscht Erwartungen Immobilienfonds Löchrige Dach-Konstruktion Immobilienfonds Ende einer Illusion Mehr zu: Immobilienfonds, Morgan Stanley Morgan Stanley habe dies Investoren anvertraut, berichtete das "Wall Street Journal". Unter den Verlustbringern ist demnach die Investitionen in den Eurotower, den Sitz der Europäischen Zentralbank in Frankfurt. Auch ein großes Entwicklungsprojekt in Tokio sowie Intercontinental-Hotels in Europa gehören dazu. Damit würde Morgan Stanley wohl den größten je realisierten Verlust bei einem Private-Equity-Investment in Immobilien erleiden. Rund ein Fünftel der 8,8 Mrd. $ kam von der Bank selbst sowie ihren Mitarbeitern. Bereits Mitte 2009 hatte das Geldhaus laut dem Bericht sein Engagement abgeschrieben. Morgan Stanley lehnte einen Kommentar dazu ab. Die Bank will am 21. April ihre Bilanz für das erste Quartal vorlegen. Sie versucht derzeit, das Geschäft mit Immobilienfonds auf neue Füße zu stellen. Das Geldhaus holte neue Top-Manager und versucht nun, sich weltweit aus komplexen Deals herauszuwinden. So lud die Bank Anfang des Jahres ein 2,9 Mrd. $ schweres Portfolio von deutschen Bürogebäuden bei der Royal Bank of Scotland ab.Kursinformationen und Charts Morgan Stanley 30,48 USD [-0.45] -1,45% 1 Tag 5 Tage 3 Monate 1 Jahr 3 Jahre In vielen Fällen ist das allerdings nicht möglich, da der Fonds milliardenschwere Garantien gegeben hat. Laut dem Bericht verhandelt das Geldhaus zudem mit Geldgebern um günstigere Konditionen, etwa bei Zinsen und Renovierungskosten. Das Institut hat in der Finanzkrise gegenüber dem großen Konkurrenten Goldman Sachs an Boden verloren. Erst im dritten Quartal 2009 kam Morgan Stanley wieder aus den roten Zahlen. Im Sommer hatte die Bank in Deutschland ihren offenen Immobilienfonds P2 Value um knapp 14 Prozent abgewertet und damit für erhebliche Unruhe unter Investoren gesorgt. Die Immobilienkrise hat seit 2008 zu rapide sinkenden Mieteinnahmen weltweit geführt. Viele Fondsanbieter gerieten in Liquiditätsnöte und setzten die Rücknahme von Anteilsscheinen aus. Es sind immer noch einige Fonds eingefroren. |