a.) Dosierung: Aus dem Transkript der PK von Dientstag https://www.nasdaq.com/articles/...arnings-call-transcript-2020-08-12
"Ugur Sahin -- Chief Executive Officer Yeah. So the first part of the question is older adult vaccine responses. So the size, I know there are no publications yet on any group about vaccine responses in elderly adults. But as you, as everyone, can guess, immune response in elderly adults is weaker, yes, and was likely for any vaccine platform, weaker. The reasons. The reasons for that are twofold. It's is the weaker innate immune response in elderly people. And the second is the reduced number of naive T cells and naive B cells in elderly. What we have observed is that a dose which is fully effective to induce a strong antibody and T cell response in younger population is too low in the elderly population. That's the reason why we increased the dose, yes, for our candidate b2. And with increase of the dose, we are well in the range of a fully effective immune response or what is expected to be a fully effective immune response."
In Kurz: BT/Pfizer gehen ganz bewusst zunächst in Phase 3 mit höherer Wirkstoffkonzentration an den Start, um sicher zu gehen, dass auch über 55-jährige bestmöglichen Impfschutz erhalten. Offensichtlich waren die Nebenwirkungen in Phase 1 so gering, dass man das mit Dosiserhöhung verbundene Risiko schwererer Nebenwirkungen niedriger einschätzt als das, Senioren als Haupt-Risikogruppe unzureichend zu impfen. Das letzte Wort ist da sicher noch nicht gesprochen. Man beachte u.a., dass BT ja Phase 2, die normalerweise der Dosisfindung dient, ausgelassen hat, und U. Sahin in der PK mehrmals von "Phase 2b/3" spricht. Heisst also, dass die Dosierung jetzt auch noch mal überprüft wird, und der letztlich zur Zulassung vorgelegte Impfstoff möglicherweise niedriger dosiert wird. Alternativ mag auch die Dosierung je nach Altersgruppe variiert werden, wie es jetzt schon bei Grippeimpfungen Standard ist. Nach meiner Lesung der bislang veröffentlichten Phase 1/2a-Ergebnisse ergab schon die 10 Mikrogramm-Dosierung gute Ergebnisse bei unter 55-jährigen (aber eben wohl nicht bei Senioren). Curevac hat ja noch nicht mal Phase 1 abgeschlossen, und testet dort, soweit ich mich erinnere, auch nicht an Senioren. Das alles soll erst in einer separaten Phase 2 im Herbst stattfinden. Bis dahin sollte man die dort bislang angekündigten Dosierungen mit Vorsicht zur Kenntnis nehmen - da mag sich auch noch etwas ändern, oder ein Zuschlag für Senioren draufkommen. 2. Kosten: Die Herstellung von mRNA an sich gilt als kostenkünstig. Es kommt Standardtechnik zur Gen-Vervielfältigung via Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zum Einsatz, wie bei jedem Vaterschaftstest o.ä. benutzt. Die Wirkstoffmengen sind fast vernachlässigbar: 30 Mikrogramm * 25 Mio. Dosen/ Monat = 750 g (davon vermutlich mehr Nanolipid-Verpackung, als RNA). Polymerase für Standard-Gentests gibt es online zu kaufen, für 120 / 1000 Testkits. Keine Ahnung, wieviel Gramm Polymerase so ein Testkit enthält, aber 1-2 g sollten es wohl schon sein. Macht dann gut 50 Polymerasekosten für 25 Mio. Impfdosen, vielleicht auch das 2-5 fache, weil BTs Reinheitsanforderungen höher sind.
https://www.genaxxon.com/shop-all-products/...nits-m3001.0250?number=
Dazu kommen dann noch die Kosten für die Nanolipide. Essentiell irgendwas ähnliches wie hochgeklärtes Butterschmalz. Wird in Pharmaqualität sicher auch teurer werden als das halbe Kilo Butaris im Supermarkt. Egal - wir reden hier letztlich von monatlichen Rohstoffkosten für 25 Mio. Dosen im maximal fünfstelligen, vermutlich eher vierstelligen Bereich. Bei der Größenordnung ist es wirtschaftlich sch..egal, ob letztlich 10 oder 30 Mikrogramm je Impfstoffdosis benötigt werden. Geld kostet Produktions- und Prozesstechnik (Reinraum->Filter, GMP->Reinigungsmaterial, Qualitätskontrolle), und dann natürlich auch Abfüllung, Verpackung, Etikettierung plus Beipackzettel, Palletierung usw. Pro Impfampulle (10 Dosen?) nimmt Schott wohl ca. 0,1 , dazu kommt dann noch Versiegelung usw. Ich vermute, dass Teuerste an der ganzen Nummer wird der ellenlange Beipackzettel in 87 Sprachen. Könnte auch der kritischste Engpass werden: Finde mal eine Druckerei, die 2,5 Mio/ Monat von den Dingern drucken und v.a. zuschneiden/ falten kann.. Egal: Die Materialkosten je Dosis liegen im ein-bis zweistelligen Centbereich und sind fast vernachlässigbar. Arbeitskosten in der Produktion auch - ist alles vollautomatisch. Auf eine Euro-Palette sollten so 36.000 Ampullen ~ 360.000 Dosen passen. Heisst etwa 80 Paletten im Monat. Wird vielleicht gar nicht palettiert, sondern in Großkartons ab Werk verteilt, notfalls per Kurier. Der Wareneingang ist vermutlich aufwändiger als der Warenausgang. Verwaltung? Vielleicht 500 Lieferscheine & Rechnungen/ Monat, den Rest macht der Großhandel. Alles letztlich Peanuts. Das Geld wird up-front ausgegeben, für Forschung, klinische Studien, Produktions-/ Labortechnik, und Mitarbeiterschulung. Wenn der Betrieb erstmal läuft - idealerweise mit voller Kapazitätsauslastung, von der wir bei Corona-Impfstoffen ausgehen können - wird richtig, richtig Geld verdient! |