[...] Doch der Ärger scheint trotzdem programmiert. Großinvestor Christopher Flowers, dem rund 24 Prozent der HRE gehören, hat bereits recht deutlich signalisiert, sein Investment nicht so einfach aufgeben zu wollen. "Es gibt weiter eine klare Präferenz, als Aktionär im Unternehmen zu bleiben", sagte ein Sprecher und erklärte, die Offerte werde in aller Ruhe geprüft. Kein Wunder: Als Flowers im vergangenen Jahr einstieg, legte er noch 22,50 Euro pro Aktie hin. Steinbrück hat deshalb vorgesorgt: Seit Donnerstag ist ein Enteignungsgesetz in Kraft, das im Notfall in Sachen HRE herangezogen werden soll. Doch derart leicht dürfte Flowers kaum einzuschüchtern sein. "Ich gehe davon aus, dass Flowers klagen wird, wenn es zu einer Enteignung kommt", sagte Martin Peter, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg bereits, bevor er das genaue Angebot Steinbrücks kannte. Flowers Aussichten wären nicht schlecht, glaubt Hans-Peter Schwintowski, Jura-Professor an der Berliner Humboldt-Uni. Das Enteignungsgesetz sei zu offensichtlich allein für die HRE gestrickt, sagt der Finanzexperte. Einzelfallgesetze aber seien nach herrschender Auffassung des Bundesverfassungsgerichts "völlig unzulässig". Flowers könne sich leicht darauf berufen, "dass alles danach riecht, dass sich das Gesetz vor allem gegen ihn richtet". [...] http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,618232,00.html
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