Ich habe ja einen Korridor angegeben, 8-12, abhängig von den QII-Zahlen. Im Kern bleibe ich dabei.
Das Geschäftsmodell LEONIs, aus Kupfer Bordnetze zu machen, ist absolut okay und wird bleiben, solange es Autos gibt, also einen motorisierten Infividualverkehr. Ob Verbrenner, Batterie oder Brennstoffzelle - das ist egal. Die Motorumfänge sind ein vergleichsweise kleiner Teil und am Ende auch im Unsatz nicht so unterschiedlich. Da kommen keine Impulse nach oben oder unten.
LEONI ist seit Jahren falsch gemanaget. Schon 2010 hat man die Zeichen nicht erkannt, hat sich irgendwie gerettet, danach weitergemacht wie zuvor, nur noch schlechter. Das würde LEONI vielleicht überleben.
Dass es der Automobilsparte nicht gut geht - darauf muss und kann man reagieren, ohne Pleite zu gehen.
Absolut kritisch sehe ich hingegen die anhaltende Selbstbedienung in der Führungsetage nach dem Prinzip "nach mit die Sintflut" und die Unfähigkeit der Führung, die wahren Gründe für die Krise offen zu legen. Wenn also nicht die Führung, und dazu zählt hier Aufsichtsrat, Vorstand, Geschäftsführer, Teile der leitenden Angestellten, ausgetauscht wird und ohne Abfindung, dafür mit Schadenersatzklage in die Wüste geschickt wird, sondern bleibt, dann geht es weiter runter.
Ich unterstelle immer noch, dass ein oder mehrere Kunden LEONI nicht bezahlen bzw. die Zahlungsziele dehnen. Vielleicht hat LEONI einwilligen müssen, auf Kommission zu liefern, also Geld erst zu erhalten, wenn der Wagen verkauft ist, was bekanntermaßen derzeit lange dauern kann.
Das wäre ein fataler Führungsfehler, aber man könnte sich darauf einrichten, damit umgehen. Auf die Lügen der Führung kann man sich nicht einrichten oder damit umgehen.
|