Als Mathematiker (sic!) halt ich mich nicht immer an die Hinweise, wie sie die Chart-Analyse liefert; jedoch zur Orientierung bediene ich mich der Charttechnik sehr gerne. Ich gehe davon aus, dass schon aus Gründen eines hohen Anteils an computergesteuerten, automatisch ausgelösten Mega-Trades die "self-full-filling prophecy" der Chartleserei eintritt. Meine eigene Trade-Entscheidung ist in aller Regel eher "fundamental" geprägt. Dennoch sehe ich ab und zu ganz gerne die Bildchen-Analysen wie z.B. die aktuelle hier von Tom Firley in seinem (kostenlosen; einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul) Investor's Daily. By the way: Ich hab gestern auch zu 95,31 etwas nachgekauft. Meine letzte Gewinnmitnahme war übrigens - vor dem Split - im Oktober 2007 zu 1766 Euro, was 176,60 Euro heute nach dem Split entspricht. Quelle http://www.investor-verlag.de/boersenwissen/aktienstrategien/porsche-die-ausgekugelte-schulter-kopf-schulter/ : ------------------------- Daher in aller Kürze meine gestern angekündigte Entdeckung im Porsche-Chart, hier in der Wocheneinstellung. Die ausgekugelte S-K-S Gleich vorab: Ich möchte hier keine neuen Chatformationen erfinden, aber die Charttechniker unter Ihnen werden meinen „Fund" sicherlich als interessant erachten. Sie sehen im Chart die drei Halbkreise, die die beiden Schultern und den Kopf einer S-K-S kennzeichnen. Gut, dass Ganze ist natürlich keine richtige S-K-S, aus zwei Gründen: 1.) Die Nackenlinie (schwarze Striche) ist nicht auf einer Höhe. Die rechte Nackenlinie ist „ausgekugelt". Das bedeutet die rechte Nackenlinie hängt herunter. 2.) Das Volumen (=Umsatz) beim Kopf ist zu hoch. Im Optimalfall hätte dieser unter den Umsätzen des ersten Gipfel liegen müssen. Sie sehen die entsprechenden Umsätze bei den Hochpunkten im unteren Chartteil. Aber interessant: Schauen Sie sich die beiden gleich großen Rechtecke an. Die Abwärtsbewegung der rechten Schulter entspricht genau der Spanne zwischen Kopf (also der mittlere Gipfel) und Nackenlinie. Jetzt gibt es meines Erachtens für den weiteren Verlauf der Porsche-Aktie zwei Möglichkeiten: Entweder prallt der Kurs von der rechten Nackenlinie wieder ab (vorausgesetzt der Kurs erreicht diese Marke bei etwa 106 Euro), das wäre natürlich sehr bearish und ein weiteres Testen der Jahrestiefs bei 84 Euro wäre zu befürchten. Oder aber der Kurs „zieht" durch und überbietet die grüne Abwärtstrendgerade. Falls dies geschieht, achten Sie besonders auf die Umsätze. Wenn dieser Bruch von steigenden Umsätzen flankiert wird, ist dies ein sehr bullishes Zeichen und weiter steigende Kurse sind wahrscheinlich. Wie ich öfter betone: Leider haben wir keine Glaskugel, die uns die Kurse von morgen sagt. Aber mit der Charttechnik bringen Sie die Wahrscheinlichkeiten auf Ihre Seite. Ich denke, mit dem dargestellten Wenn-Dann-Szenario lässt sich etwas anfangen... Etwas wagemutigere Naturen haben bereits meinen gestrigen Hinweis genutzt oder warten mehr oder weniger geduldig den Bruch der wichtigen, psychologischen 100er Marke ab. |