Am Sonntagabend veröffentlichte der international operierende Multi nun die Liste. Die Unternehmen, Banken und Fonds sind in erster Linie über Credit Default Swaps (CDS) mit AIG verbunden - Kreditderivate, die als eine Art Versicherungspolice für riskante Investments dienen. AIG hatte mit den Partnern Geschäfte gemacht, bis der Kreditmarkt einfror und auf einmal enorme Ausfallraten gezahlt werden mussten. AIG nutzt die US-Staatsmilliarden nun also, um seine weltweiten Schulden zu begleichen.
AIG hatte vor Veröffentlichung der Liste die zuständige US-Notenbank konsultiert, um sicherzustellen, dass dieser Schritt von Nutzen sei und AIG oder seinen Vertragsparteien keinen Schaden zufüge.
MEHR ÜBER... AIG Deutsche Bank Managervergütung Bonuszahlungen Edward Liddy Bankenrettung zu SPIEGEL WISSEN Insgesamt legte AIG diesbezügliche Kollateralzahlungen an Banken in Höhe von bisher 94 Milliarden Dollar offen. Weitere 12,1 Milliarden Dollar gingen an US-Bundesstaaten.
Die Deutsche Bank bekam demzufolge bisher 11,8 Milliarden Dollar aus der US-Staatskasse weitergereicht. Auch andere deutsche Finanzinstitute sind auf der AIG-Liste prominent vertreten: Die Dresdner Bank und ihre Investmenttochter Dresdner Kleinwort (insgesamt 2,6 Milliarden Dollar), die DZ Bank (1,7 Milliarden Dollar) und die Landesbank Baden-Württemberg (100 Millionen Dollar).
Die Veröffentlichung offenbart die globale Verstrickung von AIG und zeigt, welche verheerenden Konsequenzen ein Kollaps des einst weltgrößten Versicherers haben würde. Die Liste der AIG-Geschäftspartner ist ein Who's Who der mächtigsten Finanzinstitute, sowohl in den USA (Goldman Sachs, Merrill Lynch, JPMorgan Chase, Morgan Stanley, Bank of America) wie auch in Westeuropa (Société Générale, Barclays, UBS, Credit Suisse, Banco Santander, HSBC, Royal Bank of Scotland). Unter den US-Bundesstaaten, die über Investments an das Schicksal von AIG gekoppelt sind, finden sich Kalifornien, Ohio, Massachusetts, Florida, Texas und New York. |