Es kann doch nur aufwärts gehen, erst Mal zumindest... :-)
Zyklen-Analyst Jürgen Lutz
Es ist schon seltsam. Die Aktien rutschen immer tiefer in den Keller, doch weder der Bund Future noch das Gold können richtig davon profitieren. Es fragt sich: Wohin fließt das Geld derer, die ihre Aktien auf dem Markt verschleudern? Wird jetzt endgültig das Handtuch geworfen und entnervt auf Omas geliebtes Sparbuch gesetzt?
Zumindest kann der Bund Future als Angstbarometer für den Ansturm auf Staatspapiere die Schwäche der Aktien nicht so nutzen, wie es zu erwarten wäre. Stattdessen müht sich der Staatsanleihen-Index erneut an der Marke von 126 Zählern ab. Am Freitag konnte der BuFu zwar mit 125,05 auf einem neuen Höchstwert schließen, wobei Folgekäufe bislang eher rar sind. Doch ein weiteres Emporschnellen ist nicht auszuschließen. Was dies für die Aktienmärkte noch bedeuten würde, möchte ich mir lieber nicht ausmalen.
Und Gold? Nun, das Edelmetall hat sich nach dem jüngsten Einbruch von 1000 auf 900 Dollar ein wenig erholt. Ich persönlich halte Gold auf lange Sicht für eine sehr sinnvolle Investition. Doch ist fraglich, ob es sich schon bald auf zu neuen Höhen macht. Zum einen ist aus zyklischer Sicht in den nächsten Wochen nicht allzu viel zu erwarten; zum anderen halten sich die professionellen Goldhändler trotz des Preisrückgangs mit Käufen zurück. Last but not least wird Gold bei der breiten Masse immer populärer. So verkauft der Discounter Lidl inzwischen Kinebar-Goldbarren à 10 Gramm – mit einem satten Aufschlag gegenüber etablierten Handelshäusern. Oft kommt es nach solchen Entwicklungen erst einmal zu einem Preisrückgang. Denn wer soll noch kaufen, wenn jedermann bullisch für Gold ist?
Ganz anders sieht es da bei Aktien aus. Quasi niemand will derzeit die Dinger haben. Niemand? Nicht ganz! Ausgerechnet Ultra-Bär Marc Faber warnt davor, die US-Aktienmärkte weiter zu shorten. Gesellschaft bekommt er jetzt von Steven Leuthold, der mit seinem Grizzly Short Fund im vergangenen Jahr 74 % Gewinn erzielt hat. Der 71-Jährige rät Anlegern, die Finger von seinem eigenen Fonds zu lassen (!), denn die Aktienmärkte seien in der Nähe eines größeren Tiefs. Für das Jahr 2009 hält Leuthold einen 40%igen Zuwachs im S&P 500 für möglich |