"deine Offenheit (neudeutsch:Transparenz) ist ja rein menschlich gesehen sehr lobenswert. Dein Passfoto neben dem Nutzernamen ist aber grenzwertig übertransparent. "
Mir ist natürlich schon immer klar, dass meine Offenheit bzgl Nickname, der praktisch mein Klarname ist, und Bild ein gewisses Risiko bzgl. Kriminellen darstellt. Andererseits bin ich nicht bereit, mir wegen solcher Typen meine Ehre nehmen zu lassen. Klingt ein bisschen pathetetisch, ist altmodisch, aber ich meine das ernst.
Früher, in pre-Social-Network- und pre-Internet-Foren-Zeiten hat man jede anonyme Mitteilung als irrelevant und drittklassig betrachtet und unbesehen in den Papierkorb geworfen. Heute findet wohl 90% aller Kommunikation anonym statt, was ich für ein großes Übel halte. Das führt zu Unmengen dummer, rabiater, beleidigender, volksverhetzender und gar bedrohlicher Statements. (BTW finde ich bei FaceBook gut, dass man dort unter Klarnamen auftreten soll).
Ich kenne natürlich die dahinter liegende Netzdiskussion, und weiß, dass gerade linke, liberale, Netz-affine Menschen für Anonymität kämpfen, weil sie das für ein Zeichen von Freiheit halten. Ich halte das für grundfalsch.
Ich meine, wenn jemand etwas schreibt oder liefert, soll er es mit seinem Namen unterschreiben und damit dafür einstehen. "Sign Your Work" heiß dieses Prinzip, das ich ein Leben lang meinen Kindern, Angestellten, Partnern, Kunden gepredigt habe. Für mich ist das eine Frage der Ehre.
Dass so etwas von Typen wie Kangou/Traderkings missbraucht wird, muss man wohl in Kauf nehmen, um sich seine Werte nicht beschädigen zu lassen.
Darüber hinaus bin ich ziemlich sichern, dass man auch alleine aus einem nicht-sprechenden, mehrfach verwendeten Nickname die Identität samt Adresse der dahinterstehenden Person finden kann. Ich habe mir noch nie den Spaß gemacht, aber mit Google, Yasni, Telefonbuch etc sollte das einfach zu bewerkstelligen sein
|