@glatzenkogel und M. Turtle: Also ich tue mich mit "Schnellschüssen" bei den finanziellen Erwartungen schwer, solange ich keine belastbar plausiblen Einflussgrößen habe wie 1. Die potentielle Kunden zahl: Hierbei ist ja meines Erachtens zu berücksichtigen, dass das Medikament lebenslang eingenommen werden muss, um ein vorzeitiges Ableben zu verhindern. Und: Es ist eine orphan drug, d.h. es gibt nichts anderes weltweit. Bisher jedenfalls. Man müsste also die Anzahl der erkrankten Kinder weltweit kennen und inwieweit deren Eltern und später dann sie selbst überhaupt in der Lage sind, die Behandlung auch zu bezahlen. 2. Wieviele "Neukunden" kämen jedes Jahr hinzu und wieviele Altkunden versterben jedes Jahr ohne den Einfluss von PFIC bzw. gibt es da eine langsam ansteigende, eher fallende oder eher gleichbleibende Kundenbasis? 3. Die Herstellungskosten: Hierbei müssten meiner Meinung nach auch die Forschungskosten anteilig auf die Medikation umgerechnet werden.
Wenn ich jetzt auch mal einfach so ins Blaue hineingreife und für die oben genannten Parameter Zahlen einsetze (deren Plausibilität oder Relevanz kann gerne in Frage gestellt oder durch alternative Zahlen ersetzt werden, wenn jemand dazu die entsprechenden Kenntnisse hat), dann glaube ich mich zu entsinnen, dass jemand früher in diesem Forum mal den Wert von 1% der Weltbevölkerung genannt hat, die an PFIC leiden. Ob das stimmen kann, war für mich nicht nachvollziehbar. Aber nehmen wir es einmal an, es sei so. Und nehmen wir mal an, dass nur die Hälfte davon auch in der Lage ist, die Kosten einer lebenslangen Behandlung mit Odevixibat zu tragen (entweder durch Eltern oder sonstige Angehörige oder auch selbst). Nehmen wir ferner mal an, dass die Wochenbehandlung mit 100 USD bepreist wird und Albireo 10 USD Gewinn pro Behandlung pro Woche einspielt.
Dann würde Odevixibat in der Indikation PFIC 10 X 52 X 40 Mio = 20,8 Mrd USD Gewinn einspielen. Pro Jahr! Der Umsatz wäre genau 10 x so hoch.
Wenn wir jetzt das Kurs/Gewinn-Verhältnis mal bei 20 belassen, könnten wir wieder zum Dreisatz übergehen. X wäre die faire Marktkapitalisierung, dividiert durch den oben genannten Jahresgewinn von 20,8 Mrd Dollar müsste dann 20 ergeben. Das bedeutet, wenn wir jetzt X isolieren, kommen wir auf eine Marktkapitalisierung von 416 Mrd USD. (Großzügigerweise wäre ich auch bereit, das KGV auf 15 abzusenken, dann wäre die MK nur 312 Mrd USD)
Bei nur 15 Mio Aktien wäre das meiner Meinung nach schon ein Prohibitiv-Preis pro Aktie von 27.733,33 USD (alternativ 20.800). Daher gehe ich davon aus, dass es im Falle eines durch und durch positiven Readout zu einer Ausweitung der Aktienanzahl kommen müsste. Dies könnte Cooper auch relativ einfach bewerkstelligen, denn er hat ja (Stand 30.06.) 57,5 % Top-Holder, die die Vorstandssekretärin nur anfaxen muss, um die dafür notwendige Mehrheit der Stimmrechte der HV hinzubekommen.
Dabei ist ja auch zu berücksichtigen, dass seinerzeit der Reverse Split zum Ende von Biodel nur deshalb durchgeführt wurde, um definitiv und dauerhaft sofort nach der Übernahme des Biodelmantels an der Nasdaq-Hauptbörse notieren zu können. Denn wie man jetzt sieht, wäre man bis heute immer noch so unterhalb eines Dollars. Aber mit einer bloßen OTC-Notierung hätte man niemals die hochkarätigen Top-Holder-Investoren an Bord bekommen. Wenn aber jetzt eine komplette Neubewertung fällig wird, könnte man es sich durchaus leisten diesen ReSplit einfach wieder rückgängig zu machen, vielleicht auch nur teilweise, dann hätte man eben sofort auf der Basis meiner obigen Rechnung nur noch einen Kurs von 924,44 USD (alternativ 693,33 USD), und das wäre für kleinere Pensionsfonds z.B. in den USA dann nicht so abschreckend, wenn man Albireo nur als Beimischung im Fonds halten möchte. Allerdings würde für uns das bedeuten, dass die Aktienzahl entsprechend ansteigt, was den Verkaufserlös entsprechend beeinflussen würde. Kann sich jeder selbst ausrechnen.
Aber da sind noch viele Wenn's und Aber's. Aber ich denke, man sollte sich nicht scheuen, hier richtig über die Größenordnung nachzudenken, damit man nicht leichtfertig seine Aktien quasi verschenkt, wenn es dann so weit ist. Und es kann natürlich auch ganz anders kommen. Außerdem fehlt in meiner Rechnung eine Angabe von Zeitetappen, bis es so weit sein könnte, das ist dann nochmal eine ganz eigene Spekulation. Ganz am Anfang wird das sicher nicht auf einen Ratsch passieren. Aber ich kann mir nicht vorstellen, bei sicher auf menschlichen Erwägungen in Zusammenhang mit dem Investment, dass Leute wie Muneer hier nur eingestiegen sind, um am Ende mit dem sprichwörtlichen "Appel und Ei" abgefunden zu werden. Aber bis wir mehr wissen können, heißt es halt weiter "Warten auf Godot". Im Gegensatz zu den beiden Gestalten in Samuel Becketts Theaterstück, wissen wir ja ziemlich genau, worauf wir denn nun warten. Es bleibt spannend....
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