Allianz, Commerzbank, Deutsche Bank und Munich Re: Sorge vor griechischem Euro-Austritt
4. Januar 2012 08:48 Allianz, Commerzbank, Deutsche Bank und Munich Re: Sorge vor griechischem Euro-Austritt
Nach zwei starken Börsentagen im neuen Jahr 2012 dürfte es heute mit den Finanztiteln von Allianz, Commerzbank, Deutsche Bank und Munich Re wohl zunächst etwas bergab gehen. Neben Gewinnmitnahmen belasten vor allem die Spekulationen über einen möglichen Euro-Austritt Griechenlands. Regierungschef Pantelis Kapsis erklärte gestern im griechischen Fernsehen: „Die Vereinbarung über Rettungshilfen muss unterzeichnet werden, andernfalls sind wir von den Märkten abgeschnitten und raus aus dem Euro." Bislang war ein mögliches Verlassen der Eurozone in Athen ein Tabu. Welche Folgen hätte ein solches Szenario für Allianz, Commerzbank, Deutsche Bank und Munich Re?
Allianz, Deutsche Bank und Munich Re werden es verschmerzen
Scheitern die Rettungsversuche und würde Griechenland tatsächlich aus der Eurozone austreten, müssten die Gläubiger aus Eurostaaten wie Deutschland aller Voraussicht nach auf wesentlich mehr als die bisher vereinbarten 50 Prozent verzichten. Da eine eigene griechische Währung im Vergleich zum Euro natürlich erheblich abwerten würde, wäre das Land keinesfalls mehr in der Lage, die Schulden, die sich auf mehr als 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts belaufen, zurückzuzahlen.
Die deutschen Finanzriesen müssten daher weitere empfindliche Abschreibungen hinnehmen. Ähnlich wie bei einem möglichen Schuldenschnitt von 75 Prozent, über den derzeit ebenfalls diskutiert wird, sollten Deutsche Bank, Munich Re und Allianz auch einen Euro-Austritt Griechenlands verkraften. Die Konzernergebnisse würden allerdings dadurch natürlich verhagelt werden und die Aktien unter Druck geraten. Daher weiterhin sollten nur risikobereite Anleger bei den günstig bewerteten Aktien einsteigen. Der Stoppkurs solte bei der Munich Re bei 77,50 Euro, bei der Allianz bei 57,80 Euro und bei der Deutschen Bank bei 25,00 Euro belassen werden.
Die Commerzbank muss zittern
Für die Commerzbank wäre ein Austritt Griechenlands und die damit wohl verbundenen weiteren Verluste nicht so leicht zu verkraften. Der DAX-Konzern müsste dann wohl einen dreistelligen Millionenbetrag abschreiben. Angesichts der von der europäischen Bankenaufsicht EBA ermittelten Kapitallücke von rund fünf Milliarden Euro wäre dies natürlich ein herber Rückschlag. Eine Kapitalerhöhung oder sogar weitere Staatshilfen würden dann wahrscheinlicher werden. Die Aktie bleibt daher ausnahmslos für mutige Anleger geeignet (Stopp bei 0,90 Euro). |