Gewinnmitnahmen und UniCredit drücken DAX ins Minus
DJ XETRA-START/Gewinnmitnahmen und UniCredit drücken DAX ins Minus
FRANKFURT (Dow Jones) - Nachdem der deutsche Aktienmarkt an den ersten beiden Handelstagen des neuen Jahrs kräftig zugelegt hat, drücken Gewinnmitnahmen den DAX am Mittwochmorgen ins Minus. "Die Bereitschaft zum Aufbau von Positionen ist nach den guten weltweiten Einkaufsmanagerindizes weiter da", sagt ein Händler. Bis 10.06 Uhr verliert der DAX 0,6% oder 34 auf 6.132 Punkte.
Für neue Impulse könnte die Schnellschätzung der Verbraucherpreisentwicklung im Gemeinsamen Währungsgebiet im letzten Monat des vergangenen Jahres sorgen. Der Ökonomenkonsens lautet auf ein Plus von 2,8% binnen Jahresfrist. Damit hätte sich die Teuerung nach einem Anstieg um 3,0% im November etwas verlangsamt. Aus den USA wird der Auftragseingang der Industrie im November erwartet, Volkswirte rechnen mit einer Zunahme um 2,1% gegenüber dem Vormonat. Schließlich wollen auf der Anleiheseite Deutschland und Portugal den Kapitalmarkt anzapfen.
Nachdem die italienische Großbank UniCredit eine Kapitalerhöhung angekündigt hat, stehen am deutschen Aktienmarkt vor allem die Finanzwerte unter Abgabedruck: Commerzbank geben um 3,9% auf 1,30 EUR nach, Deutsche Bank um 1,9% auf 30,11 EUR. Allianz verbilligen sich um 1,5% auf 76,91 EUR. "Die Maßnahme des UniCredit gilt als Generalprobe für die zu erwartenden Kapitalerhöhungen anderer europäischer Banken. Daher geht man im Vorfeld zunächst einmal auf Nummer sicher. Werden die neuen Stücke gut aufgenommen, könnte das dann aber zu einer Eindeckungsrally führen", sagt ein Börsianer. In Mailand fallen UniCredit um 9,9% auf 5,71 EUR zurück.
In der zweiten Reihe verbilligen sich Nordex um 2,7% auf 4,18 EUR. Wettbewerber Vestas, Weltmarktführer bei Windturbinen, hat im abgelaufenen Jahr seine Ziele deutlich verfehlt. Die Kosten seien höher als erwartet ausgefallen und die Umsätze aus einigen Aufträgen müssten ins Jahr 2012 verschoben werden, klagten die Dänen. "Die zweite heftige Gewinnwarnung in Folge ist sehr enttäuschend", kommentiert DZ-Bank-Analyst Sven Kürten, der seine "Kaufen"-Empfehlung gegenwärtig überprüft.
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