Maßgeblich für den Risikoabschlag ist die Bewertung des Einflusses durch chinesischen Regulierungsbehörden. Im Allgemeinen rechnet man – 15 – 20%; Ansonsten mit Grenzen bei den Multiples. So kann es kommen, dass Fintechs deutlich unter dem 10x KGV teilweise nur mit dem halben Cashflow notieren. Aktuell liegt die Gefahr in der Regulierung bezüglich Verbraucher- und Datenschutz. Über die Umsetzung einer Datenschutzverordnung sind wirklich kaum Fragmente (eigentlich nur Spurenelemente) bekannt und die Gesellschaften, von denen wir Langnasen Aktien halten, sind da auch nicht besonders auskunftswillig.
Maßgeblich wird sein, ob die Möglichkeit besteht, dass Daten ins Ausland gelangen können. Also ob bspw. Gesellschafter Zugriff auf Daten haben können, die im Zusammenhang mit dem Abschlusses eines Ratenkredites oder einer Elektronikversicherung, oder eines Webdienstes – Werbung, oder Bewegungsdaten etc. stehen, und ob über eine solche Eigentümerstruktur die Daten ins Ausland gelangen können. Das ist eine ziemlich schwierig einzuschätzende Gefahr insbesondere für den Unternehmensteil, in dem Xiaomi die größeren Margen erzielt. Brutal könnte man es auch so ausdrücken, dass Xiaomis grundsätzliches Geschäftsmodell von den Regulierungsbehörden unter Druck gesetzt oder vorübergehend auf Eis gelegt werden kann. Solange man keinen vernünftigen Zugriff auf Informationen zu diesem Thema (Regulierung und Datenschutz) bekommt, ist es nicht mit einem simplen, prozentualen Abschlag getan.
Unabhängig davon entwickelt sich Xiaomi operativ einigermaßen nach Plan. |