Man sollte niemals bei Unternehmen in Schwierigkeiten sich die Situation damit schönreden, dass ja die Shortseller irgendwann zurückkaufen müssen. Ja, das müssen sie, deswegen gibt es immer wieder kleinere technische Gegenbewegungen, die auch mal etwas heftiger ausfallen können (siehe z.B. Varta). Für Trader ist das ein Fest, aber für längerfristige Anleger ändert sich dadurch gar nichts, weil der Druck nach einem kurzen Kurssprung direkt wieder Druck bekommt und dieser Druck von einem niedrigerem Niveau die Aktie noch weiter runterdrückt. Shortseller sind in solchen Fällen nicht die Ursache des Absturzes, sondern nur eine Folgewirkung der Situation des Unternehmens. Wenn ein Wirtschaftsprüfer komplett die Segel streicht, weil er Ungereimtheiten sieht, ist das für mich mit die größte Red Flag, die man sich vorstellen kann. Es gibt unzählige Möglichkeiten in Bilanzen etwas zu "optimieren" und auch ein Wirtschaftsprüfer wird solche Sachen nicht sofort erkennen, wenn man ein bisschen kriminelle Energie mitbringt. Einfach mal Steinhoff anschauen, da lief das über etliche Jahre. Dabei ist es völlig egal, ob es die Produkte gibt und ob sie von vermeintlich guter Qualität sind, da man als Außenstehender überhaupt nicht beurteilen kann, wo da etwas manipuliert sein könnte. Solche großen Unternehmen sind so verzweigt, dass solche Manipulationen nicht automatisch auffallen, sondern nur wenn man danach sucht, weil man bereits einen Anhaltspunkt hat, oder zufällig drüber stolpert! |