Unwägbarkeiten gebe es in seinem Geschäft, sagte Roland Flach zu Dow Jones Newswires. Roland Flach ist Vorstands-Vorsitzender der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG aus Frankfurt/Main. Das Nachsteuerergebnis verbesserte sich im 1. Halbjahr und im 2. Quartal im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen, wird aber weiter mit roter Tinte geschrieben. Das EBIT war im 2. Quartal 2003 noch positiv, nun ist es negativ. Dennoch bleibt Flach dabei: Im Jahr 2004 soll das EBIT im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich positiv sein. Beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit allerdings sieht es schon wieder anders aus; das könnte leicht negativ ausfallen. Unwägbarkeiten eben.
Für das 2. Quartal meldet WCM einen Umsatz von 220,5 Millionen Euro. Das sind 3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich um 22,5 Prozent auf minus 13,8 Millionen Euro. Das Finanzergebnis verbesserte sich um 55,5 Prozent auf minus 15,5 Millionen Euro. Das EBIT verschlechterte sich von plus 22,6 Millionen auf minus 700 000 Euro. Das Nachsteuerergebnis verbesserte sich wieder um 37,2 Prozent auf minus 16,2 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich um 25 Prozent auf minus 6 Cent.
Im 1. Halbjahr stieg der bereinigte Umsatz im Jahresvergleich um 10,9 Prozent auf 399,2 Millionen Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich um 28,1 Prozent auf minus 16,9 Millionen Euro. Das Nachsteuerergebnis verbesserte sich um 33,5 Prozent auf minus 21,6 Millionen Euro.
Roland Flach erwartet für das Gesamtjahr ein operatives Ergebnis, EBIT, im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Ein ausgeglichenes Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit werde nur erreicht, wenn die angestrebten Verkäufe von sonstigen Beteiligungen in erheblichem Umfang noch in 2004 erreicht werden können. Aufgrund der Unwägbarkeiten bei derartigen Verkäufen sei ein geringer Verlust allerdings wahrscheinlicher.
Für Randaktivitäten stünden Verkaufsabschlüsse kurz bevor, meldet WCM. Das gelte für Verkäufe von Gewerbe-Immobilien im Ausland. Außerdem auch für den 15-prozentigen Anteil der RSE Grundbesitz- und Beteiligungs AG an der Gehag GmbH. Im Mai hatte Flach angekündigt, die Gewerbe-Immobilien bis Ende 2005 für 100 Millionen Euro zu verkaufen. In diesem Jahr sollen es noch 20 bis 25 Millionen Euro werden.
Weitere Verkaufs-Verhandlungen, etwa aus dem Bereich "Weitere Märkte" der Klöckner-Werke AG, seien angestoßen. Dort sollen unter anderem die DESMA Elastomertechnik GmbH und die DESMA Schuhmaschinen GmbH verkauft werden.
Direkt und indirekt hält WCM 78 Prozent an den Klöckner Werken. Flach sieht mehrere Optionen für die angestrebte Verschmelzung, sagte er zu Dow Jones Newswires. Welche davon gewählt werde hänge auch vom Ergebnis externer Gutachten ab. Steuerliche Aspekte würden eine große Rolle spielen. Theoretisch denkbar sei die Verschmelzung von WCM auf die Klöckner-Werke oder umgekehrt oder die Verschmelzung beider Holdings auf eine neue Gesellschaft. Beschlossen sei technisch noch nichts. Für eine aufnehmende Gesellschaft sei ein Aktientausch allerdings der normale Weg bei einer solchen Verschmelzung. Eine Bar-Komponente könne es aber auch geben.
Flach sei zuversichtlich, die für die Verschmelzung notwendigen Beschlüsse noch in diesem Jahr herbeizuführen. Es sei aber zweifelhaft, dass die Eintragungen noch in diesem Jahr erfolgen können. Der Sitz der neuen Gesellschaft werde wohl Frankfurt/Main. Wie die Unternehmensleitung aussieht wollte Flach nicht sagen.
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