Grundsätzlich wolle WCM sich beim Beteiligungsverkauf nicht unter Druck setzen lassen, so Flach. Einen Verkauf der rund 1 Mio Commerzbank-Aktien, die WCM noch halte, nannte er wahrscheinlich; einen Zeithorizont benannte Flach aber nicht. Zu Jahresbeginn seien geringe Bestände der Aktie zu Kursen um 15 EUR verkauft worden. Bereits auf der Bilanzpressekonferenz im April hatte Flach eine Umstrukturierung des Konzerns und eine Konzentration auf die Bereiche Wohnimmobilien und industrielle Beteiligungen angekündigt. Andere Bereiche sollen abgegeben werden.
Für einen Zusammenschluss von WCM mit der Tochter Klöckner-Werke AG gibt es Flach zufolge derzeit keine Pläne. Bereits jetzt würden in der Zusammenarbeit Kosteneinsparungen realisiert. In Klöckner sollen die Industriebeteiligungen der WCM konzentriert werden.
Mit Blick auf die Investorensuche der WCM sagte Flach lediglich, es gebe Gespräche mit Parteien, ob sich Investoren an einer Kapitalerhöhung beteiligen könnten. Der Anteil der Familie Ehlerding an WCM sei unterdessen auf 23% gesunken, nach rund 40% Ende 2003. Rund 13% der WCM-Aktien aus dem Ehlerding-Besitz seien von den Banken verpfändet worden und könnten daher auf den Markt gebracht werden, so Flach. Die Familie Ehlerding muss zumindest Teile ihrer WCM-Aktien verkaufen, um private Schulden zu tilgen. +++ Frank Noetzel Dow Jones Newswires/24.5.2004/fnö/nas
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ROUNDUP 2: WCM will 2004 operativen Gewinn schreiben - Beteiligungs-Verkäufe FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Beteiligungsgesellschaft WCM rechnet nach einer Ergebnisverbesserung im Auftaktquartal operativ mit einem Gewinn im Gesamtjahr. "In diesem Jahr sind eine ganze Reihe von Maßnahmen aufgesetzt", um das Ergebnis zu verbessern, sagte Vorstandschef Roland Flach am Montag in einer Telefonkonferenz. Dazu gehörten Immobilien- und Beteiligungsverkäufe.
Mit einer konkreten Prognose für das Gesamtjahr hielt sich Flach zurück. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) werde jedoch positiv sein. Im vergangenen Jahr hatte WCM einen EBIT-Verlust von 190,3 Millionen Euro ausgewiesen. Einen Fehlbetrag im Gesamtjahr schloss Flach nicht aus. In diesem Jahr will der Konzern seine Konsolidierung abschließen und sich auf die Geschäftsfelder Wohnimmobilien, industrielle Beteiligungen (Klöckner) sowie Sonstiges reduzieren. Die Trennung von Randbeteiligungen soll laut Flach bis "spätestens" Ende 2005 abgeschlossen sein.
VERKAUFSZETTEL
Auf dem Verkaufszettel befinden sich unter anderem 1,3 Millionen Aktien der Commerzbank AG. Seit Jahresanfang seien nur wenige Aktien zum Stückpreis von rund 15 Euro verkauft worden, sagte Flach. Ende 2003 hatte WCM seine Beteiligung an dem Bankhaus deutlich reduziert. Zum derzeitigen Kursniveau würden keine Aktien verkauft, sagte Flach. Aus der Veräußerung von Wohnimmobilien will die Gesellschaft in diesem Jahr 15 Millionen Euro einnehmen. In diesem und im kommenden Jahr stehe der Abverkauf von Gewerbeimmobilien im Wert von 100 Millionen Euro an.
Der Frankfurter Konzern ist weiterhin auf der Suche nach Interessenten, die sich an WCM beteiligen wollen. Das Management spreche mit möglichen Investoren über eine Kapitalbeteiligung an WCM, sagte Flach. Über den Stand der Verhandlungen machte er keine Angaben. Im vergangenen Jahr hatte die Mannschaft um den Vorstandsvorsitzenden erfolglos Gespräche geführt.
VERLUST BEGRENZT
In den ersten drei Monaten diesen Jahres verringerte WCM den Verlust drastisch. Der Fehlbetrag sank auf 5,35 (Vorjahr: -17,89) Millionen Euro. "Wir sind mit diesem Ergebnis noch nicht zufrieden und arbeiten an einer weiteren Konsolidierung und Verbesserung der Ertragssituation", sagte Flach.
Der Umsatz blieb im Auftaktquartal mit 178,66 (178,41) Millionen Euro stabil. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten verbesserte sich auf minus 3,07 (-15,07) Millionen Euro. In der vergangenen Woche hatte WCM bereits erste Daten vorgelegt. Das EBIT stieg demnach auf 9,15 (6,10) Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sank hingegen auf 19,27 (24,91) Millionen Euro.
Nach den Worten von Flach ist der Aktienkurs von Verkäufen von WCM-Titel aus dem Bestand der Familie Ehlerding belastet worden. Er habe jedoch den Eindruck, dass die Banken mit dem Abverkauf von verpfändeten Aktien in den vergangenen Wochen aufgehört hätten. An der Frankfurter Börse gewann die WCM-Aktie bis zum Mittag in einem freundlichen Marktumfeld 2,56 Prozent auf 1,20 Euro./mur/sit
© dpa - Meldung vom 24.05.2004 12:38 Uhr
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