Seltene Erden spielen noch eine Rolle bei Batterien. Und eine PV-Anlage ohne Heimspeicher macht immer weniger Sinn, insbesondere wenn man teure Module hat. Auch Wechselrichter sind nach wie vor knapp und bedeuten einen wahren Flaschenhals im PV-Ausbau. Das gleiche gilt für die Kapazitäten von Handwerkern.
Die grosse Herausforderung ist aber eine europäische Supply-Chain bis hin zu den Basisrohstoffen aufzubauen. Natürlich wird man nicht alles in Europa fördern können, aber zumindest gäbe es in der Theorie Ausweichmöglichkeiten zu China.
Der massive Zubau an PV-Modulen ist jedem bewusst. Deshalb wird für die Modulhersteller der günstige Zugang zu Energie, Rohstoffen und Vorprodukten entscheidend sein.
Und da sieht es leider ziemlich übel in Europa aus. Energie wurde prohibitiv teuer. Energieintensive Produkte können schon heute faktisch nicht mehr wirtschaftlich hergestellt werden. Dazu gehört Polysilizium, Glas, Wafer, Aluminiumrahmen, Backsheets. Natürlich alle anderen Prozesse sind deutlich teurer geworden.
Immerhin konnten alleine für HJT 6.4 GW (3GW Enel, 2 GW REC, 1.4 GW MBT) Produktionskapazitäten finanziert werden. Hier haben die EU bzw. Nationalstaaten notwendige Unterstützungen geleistet.
Jetzt müsste ähnliches bei den vorgelagerten Wertschöpfungsstufen geschehen. Aber da sieht es leider ziemlich mau aus. Es gibt keinerlei Pläne Produktionskapazitäten aufzubauen. Und so bleibt die Abhängigkeit bestehen: z.B. 99% der Wafer kommen aus China. Wenn die mal knapp werden sollten, steht die Produktion in Europa still.
Nur so lange die Energiekosten so abstrus hoch sind, kann der Staat, selbst wenn genügend Gas vorhanden wäre, das nicht einmal ausgleichen. In Europa kostet Erdgas das Neunfache wie in den USA z.B.
Deshalb werden auch noch schwere Zeiten bevorstehen, so lange der Konflikt mit Russland anhält.
Und so lange wird es auch keinen Aufbau wirklichen Aufbau einer unabhängigen europäischen PV-Industrie geben. |