Erstaunlich, dass niemand hier nachkauft. Nichtmal Trader die auf ne Gegenbewegung spekulieren. Einfach niemand interessiert sich mehr für die Aktie. Hier im Forum sind ja auch nur noch Leute, die die Aktie schon sehr lange halten und immer noch dick im Plus sind. Hätte jemand direkt nach dem Zusammenschluss das Angebot gemacht, dass man nochmal zu 40 in die Aktie reinkommt, hätten wohl 90 von 100 sofort zugeschlagen, schließlich war 50 der "offizielle" Übernahmepreis und fast jeder sah noch einiges mehr an Potential, wie der Kursverlauf im Jahresverlauf dann ja auch reflektiert hat. Jetzt nach 45% Minus in kurzer Zeit, denkt keiner ans Nachkaufen, manche warfen Kurse von 20 oder 30 in den Raum, wo man eventuell doch noch mal nachlege. Dazu kann ich nur sagen: Wenn der Kurs tatsächlich so stark fällt, dann ist das Unternehmen in Gefahr. Denn kein! Aktienkurs eines gesunden und wachsenden Unternehmens ohne Schulden fällt einfach mal so um fast 70% dann. So was gibt es nicht. Selbst in der Finanzkrise wurde so was bei grundsoliden Aktien kaum erreicht. Daher 2 Möglichkeiten: 1. Der Markt übertreibt. 2. Es kommen weitere schlechte Nachrichten seitens des Unternehmens. Hier ist an eine weitere Senkung der Neukundenprognose zu denken oder an eine weitere Verschärfung des Preiswettbewerbs, an dem man sich dann doch stärker beteiligt oder den man nicht mit macht, aber dafür dann noch weniger Kunden gewinnen würde, was längerfristig weniger Umsatz und Gewinn bedeutet. Dazu natürlich noch das Schreckgespenst 5G und der Glasfaserausbau. Das fällt halt jetzt in den Bereich von 1und1 Drillisch, daher müssten hier die Milliarden locker gemacht werden in Form von Mega-Anleihen. Ich zähle das Bieten für Lizenzen oder eine Beteiligung am Netzausbau zu einer schlechten Nachricht, da es für mich einfach wenig Sinn macht. Netzbetreiber sind immer langfrisitge Underperformer, die ständig investieren müssen um das Netz am laufen zu halten und auszubauen. Der einzige Grund, warum UI/Drillisch/Freenet lange Zeit so gut gelaufen sind, war ja gerade weil man kein eigenes Netz hat, sondern sich eben nur das Netz anmietet und so ein viel geringeres Risiko tragen muss und besser kalkulieren kann. Wenn man sich von diesem Geschäftsprinzip zumindest teilweise verabschieden würde, bin ich sicher, würden sich noch viel mehr Investoren aus Drillisch und Co. für immer verabschieden, nämlich die, die auf Wachstum und wenig Investitionen in ein eigenes Netz gesetzt haben. (Dies dürften nach wie vor fast alle Investoren sein)
Ich sehe die Ursache eindeutig bei der 2. Möglichkeit, mit ner Verteilung von 20 zu 80. Kurzfristig ist der Abschlag schon etwas überzogen, aber mittelfristig berechtigt, wenn Szenario 2 eintritt, wofür ich mehr Chancen sehe. Dann reden wir langfristig dann doch über die genannten Kurse von 30 und tiefer. Auf Dommermuth kann man nicht hoffen und ich bringe ihm kein Vertrauen mehr entgegen. Ihn kümmern die Belange aller Aktionäre null komma null, er führt das Unternehmen als Alleinherrscher und macht sein eigenes Ding. Bis 2015 lief das bei UI ohne Probleme, seit dem hinkt man auch schon stark hinterher. Für die Zukunft ist er eine Blackbox. |