Ein paar kurze Infos zu deinen Beiträgen:
1.§Wenn die FED seit Juni 2020 die Zinsen unverändert nahe 0 % lässt und pro Monat 80 Mrd. USD an Staatsanleihen und 40 Mrd. USD an Hypothekenpapieren kauft, ist sie nicht „untätig“, sondern greift massiv in das Marktgeschehen ein. Allein die Summe der von ihr jährlich gekauften Anleihen entspricht rund 10 % des Bruttoinlandsprodukts der USA. 10 % der amerikanischen Volkswirtschaft werden daher nicht von dieser selbst erwirtschaftet, sondern von der FED mit frischem Geld monetarisiert.
2.§Genauso wie am Zinsmarkt wird die FED auch am Aktienmarkt wieder eingreifen, wenn die Kurse zu stark zu fallen drohen. Aktuell ist das aber nicht nötig, denn die Kurse steigen ja. Die USA sind keine Zentralverwaltungswirtschaft, bei der die FED laufend Aktien kaufen müsste, sondern sie ist eher eine Risikoversicherung gegen fallende Kurse. Auch Risikoversicherungen zahlen die meiste Zeit nichts, sondern nur dann, wenn das Risiko eingetreten und für den einzelnen nicht mehr tragfähig erscheint. Da die Mehrheit der Marktteilnehmer das weiß, können sie entsprechende Risiken eingehen und – trotz der hohen Kurse – ihr Geld weiterhin in Aktien anlegen. Die Kurse steigen weiter – theoretisch unbegrenzt und ohne, dass die FED aktiv eingreifen müsste.
3.§Informationen, die öffentlich und jedem zugänglich sind, sind nicht „NICHTS Wert“, sondern vielmehr Gold wert. Die Märkte sind groß und sie reagieren auf Informationen erst dann, wenn eine Information sich weit verbreitet. Solange eine Information nur wenige kennen, bewegen sich die Märkte nicht; das ändert sich erst, wenn die Information die Mehrheit der Marktteilnehmer erreicht und von diesen reflektiert wird. Das geht nicht innerhalb von Stunden oder Tagen, sondern braucht Wochen – teilweise Monate. Das aktuelle Stimuluspaket wurde beispielsweise gerade erst verabschiedet – und das Geld ist noch lange nicht bei den Empfängern angekommen. Erst wenn es da ist, können die Amerikaner damit einkaufen gehen. Bis das Paket in den Aktienkursen abschließend realisiert ist, vergehen daher noch mindestens mehrere Tage – vermutlich sogar Wochen. |